Wein-Hype der Extraklasse: Bis zu 200 Prozent Wachstumsrate in Asien

20.08.2008 - arthur.wirtzfeld

CHINA (Hong Kong) - Nicht nur bei Olympia sprengt China als der zentrale asiatische Vertreter den Medallien-Rekord. Denn auch Experten der Weinbranche bescheinigen der am vergangenen Wochenende zu Ende gegangenen Hong Kong International Wine Fair einen Startschuss für einen Wein-Hype der Extraklasse. In den nächsten 10 Jahren soll der Gesamtwert der nach Asien importieren Weine die Grenze von 1. Milliarde übersteigen.

 

Gesehen am Verbrauch von Wein im asiatischen Raum liegen die Länder und Stadtstaaten Südkorea, Taiwan, Thailand, Philippinen, Singapur, Indien und Malaysia zusammen bei 28 Prozent. Allein China und seine Sonderverwaltungszone Hong Kong dagegen schon bei 67 Prozent. Weit abgeschlagen als Schlusslicht Indien lediglich bei 0,8 Prozent.

Aber die Chinesen setzen noch einen drauf. Denn gerade schickt sich China an, dem Top-10-Club der Weinverbraucher beizutreten. Bereits 2013, so bescheinigen Insider, wird China bereits den fünften Rang weltweit einnehmen. Dass nun gerade die Sonderverwaltungszone Hong Kong die Einfuhrzölle im März 2008 komplett erlassen hat, war und ist ein erstes Zeichen für die Öffnung des bisher durch 3-fach-Zölle eingeschränkten Weinmarktes und Auslöser für diesen Hype.

Seit Wegfall des Einfuhrzolls für importierte Weine nach Hong Kong sind die Analysten am Werk, um diesen spannenden Markt zur durchleuchten. Jetzt gibt es erste Zahlen. Die von den Experten vorhergesagten Werte für China erscheinen unglaublich. Im weltweiten Vergleich wird demnach China zusammen mit Hong Kong bis 2013 seine Wachstumsrate im Weinbereich um 70 Prozent steigern. Wem das noch nicht reicht, wird sich bei den vorhergesagten Wachstumsraten für Indien mit 200 Prozent für die nächsten fünf Jahre die Augen reiben.

Eines ist dabei schon klar und absehbar: Die internationale Nachfrage nach Wein und der Konsum verlagert sich von den traditionellen Weinmärkten wie Europa und Amerika zukünftig nach Asien. Es bricht also ein rosiges Zeitalter an für den Handel, für Spekulanten, ja letztlich auch für die Erzeuger der klassischen Anbauländer. Bisher führen im Export von Weinen nach Asien, gesehen an den Marktanteilen, Frankreich mit knapp 40 Prozent, die USA mit ca. 14 Prozent, Italien mit ca. 13 Prozent, Australien mit ca. 10 Prozent und Chile mit ca. 7,5 Prozent die Hitlisten an. Aber auch andere Weinbauländer werden sich zukünftig anschließen, darunter auch Deutschland, Österreich, Spanien und Griechenland.