Napa Valley Statements - Jahrgang 2010 verspricht elegante Weine

07.12.2010 - arthur.wirtzfeld

USA (Kalifornien) - Trotz der wirren Witterungsverhältnisse in der Saison 2010, die den Erzeugern im Napa Valley einige Herausforderungen abverlangten, erwarten die Winzer eine ausgezeichnete Qualität bei den Weiß- wie bei den Rotweinen. Warum? Die Erntemenge fiel in der gesamten Region klein aus, der Most präsentierte sich farbintensiv, das Zuckerverhältnis wurde als gut, also nicht übertrieben eingestuft und die Alkoholwerte zeigten vergleichsweise bescheidene Werte. „Wir erwarten ausgewogene, elegante Weine“, resümiert Terry Hall, renommierter Winzer im Napa Valley.

 

Dieses Resümee scheint vermessen. Die Saison war außerordentlich kühl, die Reifeperiode überdurchschnittlich lang. Manche Parzellen reiften bis in den November hinein. Es war auch ein Jahr der Extreme. Die Reben litten unter großer Hitze im August und monsumartigen Niederschlägen im Oktober, die den gewünschten Indian Summer mit seinen wärmenden Sonnenstrahlen jäh unterbrachen und somit auch den letzten Reifeprozess störten.

Einige Erzeuger verloren während der Stürme im Oktober einen Großteil ihrer Trauben, die sowieso, gestresst durch Hitzespitzen, lange kühle Perioden, sich unregelmäßig entwickelt haben (grüne Ernte). „Erzeuger, die Fruchtausdünnung betrieben haben und die Ernte zur richtigen Zeit durchführten, werden trotz schwierigem Jahrgang gute Weine produzieren können“, meint Jan Krupp, Spitzenerzeuger und Eigner von Stagecoach Vineyards, der es gewohnt ist Erträge zu reduzieren.

Im gleichen Tenor spricht Chris Phelps, Winemaker bei Swanson Vineyards: „Lange Vegetationsperioden und kühle Jahreszeiten sind das Beste für die Qualität der roten Bordeaux-Sorten hier aus dem Napa Valley“. Dies sieht auch Elias Fernandez, Winemaker bei Shafer, Vineyards so: „Ich erwarte außergewöhnliche Weine bei Shafer. Die Merlot- wie auch die Cabernet-Trauben haben dicke Häute, die mehr Tannin und mehr Farbe liefern als gewohnt.“

Bei den Spitzenwinzern herrscht auch Optimismus bei den weißen Rebsorten. Dirk Hampton, Direktor bei Far Niente sagt: „Es ist seit 30 Jahren mit Abstand der beste Jahrgang für den Chardonnay. Die Frucht ist klar, der Saft ist ausgewogen. Im Übrigen erinnere ich an die kühlen Jahrgänge 1991 und 1985, die hervorragende Weine lieferten – jetzt, 2010, haben wir in etwa gleiche Bedingungen und ich bin mir sicher, es wird wieder ein großartiger Jahrgang werden.“