Ältestes russisches Sekthaus Abrau-Durso will die Märkte aufmischen

23.08.2011 - arthur.wirtzfeld

RUSSLAND (Abrau) - Bereits Anfang 2010 intensivierte der älteste russische Versekter Abrau-Durso seinen Export auf den ausländischen Märkten. Das Unternehmen war zu dieser Zeit von der SVL Group übernommen worden. Der russische SVL Konzern, der sich auch schon Champagner-Häuser wie Château d`Avize einverleibt hat, ist mit seinen alkoholischen Erzeugnissen erfolgreich auf internationalen Märkten tätig. Nun will Abrau-Durso weiter expandieren und ein Luxus-Ressort bauen, wie auch eine eigene Kellerei.

 

Der Sekthersteller war ehemaliger Lieferant des russischen kaiserlichen Hofes und bis heute kauft hier auch der Kreml ein. Durch das Kapital der SVL Group soll nun die jährliche Produktion von derzeit 18 Millionen auf 36 Millionen Flaschen verdoppelt werden. Boris Titov, Direktor für Investition und Finanzierung bei der SVL Group und Eigner von Abrau-Durso, ist sich sicher, das Premium-Segment des russischen Marktes mit seinen Sekten zu erobern und auch international erfolgreich zu sein.

„Wir wollen und können nicht in den Wettbewerb mit großen Volumenmarken wie Prosecco oder Cava treten“, sagt Boris Titov, „dagegen stellen wir uns darauf ein, zukünftig in eine reale Konkurrenz zu den führenden französischen Marken wie Dom Perignon, Veuve Clicquot und Moet&Chandon, speziell auf dem britischen Markt und vor allem in asiatischen Märkten zu treten“, sagt Boris Titov.

In Russlands wichtigster Weinregion Abrau-Durso hat der gleichnamige Versekter Abrau-Durso, etwa eine Autostunde vom Schwarzen Meer entfernt, am Fluss Dyurso seit über 100 Jahren seine Zentrale. Das malerische Flusstal ist von Hügeln umgeben, die nach Südwesten mit Rebanlagen durchzogen sind. Hier wird es demnächst ein erweitertes Spa-Hotel und Ressort geben mit bis zu 160 Zimmern, wobei die neue Kellerei in die Anlage integriert wird.

Die Familie Titov stammt ursprünglich aus der Petrochemie-Branche und startete 2004 mit der SVL Group die Beteiligung an Abrau-Durso. Boris Titov studierte an den renommiertesten Universitäten Russlands und arbeitete erst für das Moskauer staatliche Institut für internationale Beziehungen. Dann machte er Karriere bei Sojus Nefte, einem Monopolisten für den Im- und Export von Öl und Öl-Derivaten. In dieser Branche beteiligte er sich an mehreren Unternehmen oder übernahm diese in seinen Konzern. Mittlerweile hat er seine Firmen und Beteiligungen verkauft und will sich u.a. dem Weinmarkt widmen. Mit seinem Fundus an finanziellen Mitteln wird er in Zukunft sicher auf den internationalen Märkten mit anderen Wein-Global-Playern konkurrieren. 

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