Die australische Weinindustrie drängt auf Abschaffung der Ausgleichssteuer

04.10.2011 - arthur.wirtzfeld

AUSTRALIEN (Melbourne) - In dem Bemühen, dass Überangebot australischer Weine zu reduzieren, fordert die dortige Weinindustrie vom Staat die Abschaffung der Wine Equalisation Tax (WET) mit der Begründung, dass die Ausgleichssteuer die Probleme der Massenweine noch verschärfen würde, so der gemeinsame Tenor der Premium Wine Brands und Treasury Wine Estates.

 

Die WET ist eine Ausgleichssteuer, die auch für neuseeländische Weine gilt, die in Australien konsumiert werden. Sie besteuert die Weinbewegungen des Großhandels und ist somit bereits bezahlt, wenn der Wein den Einzelhandel erreicht, der diese als Anschaffungskosten verbucht und an den Konsumenten über den Endverbraucherpreis weitergereicht. Gegenüber der Belastung für den Großhandel berechtigt die WET Produzenten zu einem jährlichen Rabatt von 29 Prozent bis zu einem Maximum von 500.000 AUD Dollar (ca. 360.000 Euro), was insbesondere den vielen kleinen Erzeugern zu Gute kommt.

In ihrer Vorlage an die Regierung rechnet die Treasury Wine Estate vor, dass rund 900 Millionen AUD Dollar (ca. 650 Millionen Euro) von ihr und wenigen weiteren Großhändlern erhoben werden, wobei rund 200 Millionen AUD Dollar (ca. 145 Millionen Euro) als Rabatt den australischen Erzeugern und rund 30 Millionen AUD Dollar (ca. 21 Millionen Euro) den neuseeländischen Erzeugern zugerechnet werden.

„Bisher sind uns dringend benötigte Umstrukturierungen nicht gelungen“, erklärt Jean-Christophe Coutures, CEO bei Premium Wine Brands. „Wir sehen nun offensichtlichen Bedarf an Intervention, um Hindernisse zu überwinden, denn die WET verzerrt die Kräfte des Marktes und behindert eine nötige Konsolidierung.“