Italien hofft auf einen guten Weinjahrgang 2011

26.09.2011 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN (Alba) - In Italien herrscht landesweit hoffnungsvolle Stimmung unter den Winzern mit Blick auf einen ausgezeichneten Weinjahrgang 2011. Doch das Weinjahr war auch in diesem traditionellen Weinland nicht einfach. Nach extremer Hitze und Trockenheit von Mitte bis Ende August waren die Reben einem starken Stress ausgesetzt und Experten schätzen den allein daraus resultierenden Ertragsverlust auf bis zu 25 Prozent.

 

Die Ernteberichte der Unione Italiana Vini (UIV) und des Istituto di Servizi per il Mercato Agricolo Alimentare (ISMEA) lesen sich dann hinsichtlich der Menge auch negativ. Es heißt dort: „In Bezug auf Quantität erleben wir mit dem Jahrgang 2011 voraussichtlich ein Allzeittief“. Die UIV schätzt, dass die diesjährige Ernte rund 42,3 Millionen Hektoliter, damit also rund 10 Prozent weniger als noch in 2010 einbringen wird.

„Die Hitze in der zweiten Hälfte des August führte zu einem sehr frühen Erntebeginn“, erklärte Pio Boffa vom piemontesischen Weingut Pio Cesare. „Wir haben dieses Jahr exakt 20 Tage früher als im Durchschnitt mit der Ernte begonnen - somit war das meine früheste Ernte seit ich im Weingut angefangen habe. Ich bin aber über die Qualität der selektierten Trauben trotzdem erfreut. Ich erwarte eine große Struktur und Langlebigkeit bei den Weinen aus 2011.“

Und Andrea Cecchi, dessen Familie ein Weingut in der Toskana führt, erklärt: „Es gab in unserer Region nicht nur weniger Trauben, auch die vorhandenen haben weniger Saft, somit reduziert sich auch deswegen der Ertrag. Ich bin dennoch zuversichtlich, denn das Traubenmaterial verspricht eine reichhaltige Extraktion und gute Grundstruktur.“

Und weiter im Süden herrscht Freude. So bestätigt Alessio Planeta, verantwortlich für die Weinbereitung bei der Azienda Vitivinocola Planeta. „Wir hatten hier auf Sizilien beste Voraussetzungen, vor allem für unsere heimischen Rebsorten wie Nero d'Avola, Frappato und Grecanico, die ihre Trauben im heißen Sommer sehr gut entwickelt haben. Den Jahrgang 2011 können wir, zu mindestens in Bezug zu den klimatischen Bedingungen, mit dem hervorragenden Jahrgang 2001 vergleichen.“