Neuseelands Weinberge verlieren rapide an Wert

21.07.2011 - arthur.wirtzfeld

NEUSEELAND (Wellington) - Neuseelands Weinindustrie krankt. Dies erkennt man auch am Wert der Weinberge, die vielerorts zum Verkauf stehen und deren Hektarpreise in den letzten Jahren stark gefallen sind - parallel stagniert die Nachfrage, kaum jemand will Weinland kaufen. Dabei ist der Preisverfall beachtlich - landesweit fielen die Hektarpreise in den letzten vier Jahren auf durchschnittlich 60 Prozent des Wertes, sagen Experten.

 

„Noch in 2007 vermittelten wir beste Weinbergslagen für rund 250.000 NZ $ pro Hektar, heute dagegen erzielen wir für diese Flächen kaum noch 65.000 NZ $ pro Hektar “, konstatiert John Hoare vom Maklerbüro Bayleys, Leiter des Ressorts Weinberge. „Stellenweise stehen Anbauflächen seit Jahren zum Verkauf, aber niemand scheint kaufen zu wollen, trotz der günstigen Hektar-Preise.“

„Die einschlägigen Angebote auf Webseiten sind vielfältig, doch meist ohne Angaben wo diese genau liegen und wer der Verkäufer ist “, erklärt Trevor Mackay, ebenfalls Agent beim Makler Bayleys und zuständig für die Region Marlborough. „Die Erzeuger wollen möglichst nicht mit ihren Verkaufsabsichten in die Öffentlichkeit, denn sie fürchten, dass dann auch noch die Preise für ihre Weine fallen.“

Auch Matt Thomson, ein Berater der Erzeuger aus der Anbauzone Marlborough glaubt nicht, dass es kurzfristig zu einem Ansturm interessierter Käufer kommen wird. „Möglicherweise gibt es sogar unter den renommierten Erzeugern Interessenten, doch aktuell sträuben sich die Banken generell, den Kauf von Weinland zu finanzieren.“ Wer aber jetzt Barmittel zur Verfügung hat, könnte zuschlagen, doch wie man aus dem Kreise von Investoren hört, will man warten, da der Preisverfall noch andauern soll.