Neuseelands Weinindustrie wieder auf Erfolgskurs?

20.12.2011 - arthur.wirtzfeld

NEUSEELAND (Wellington) - Eine aktuelle Umfrage der international tätigen Gesellschaft für Wirtschaftsprüfung Deloitte zeigt, dass die kleineren und auch die größeren neuseeländischen Weinproduzenten in 2011 wieder ordentlich wachsen, während das Mittelfeld nur marginal mit der Preisgestaltung und noch fehlender Nachfrage zurecht kommt. Allen Gütern bescheinigt die Umfrage von Deloitte jedoch eine Verbesserung der Rentabilität.

 

„Dieser Umschwung ist positiv zu bewerten“, erklärt Paul Munro, Finanzpartner von Deloitte in Neuseeland. „Wir können laut Umfrage die hiesige Weinindustrie in drei Kategorien einteilen, wovon sich zwei in einer Erholungsphase befinden. Dies gibt Anlass zu Optimismus und wir hoffen, dass dies auch eine Trendwende einläutet. Allerdings, bis zur Genesung gibt es noch viel zu tun.“

Zur ersten profitablen Kategorie gehören die Weingüter mit weniger als 1 Million NZ Dollar Umsatz (ca. 584.000 Euro), bei einem durchschnittlichen Gewinnanteil von 17,4 Prozent. Diese Güter haben ihre Kosten extrem gesenkt und ihre Trauben auch zum großen Teil verkauft, anstatt diese für den eigenen Verkauf zu verarbeiten.

Zur zweiten profitablen Kategorie gehören die Weingüter mit mehr als 20 Millionen NZ Dollar Umsatz (ca. 11,7 Mio. Euro) mit einem durchschnittlichen Gewinnanteil von 15,3 Prozent gegenüber noch 7,8 Prozent im Vorjahr. In dieser Kategorie hat man es trotz Rezession mit erhöhten Bruttomargen und energischen Kostensenkungen geschafft, den Preis pro Flasche vom nationalen Durchschnitt im wichtigsten Exportmarkt Großbritannien von 4,80 Pfund (ca. 5,70 Euro) auf 6,21 Pfund (ca. 7,40 Euro) zu erhöhen.

Allerdings brachte das Geschäftsjahr 2011 für die dritte Kategorie, also das Gros der Mitte, weiterhin negative Renditen - schon das sechste Jahr in Folge. „Trotz der offensichtlichen und erfreulichen Fortschritte, leiden wir noch an dem hohen NZ Dollar vor allem in Bezug zum britischen Pfund und US-Dollar“, erklärt Philip Gregan, CEO der Vereinigung neuseeländischer Winzer. „Auch der noch nicht gestoppte Wertverfall unserer Anbauflächen macht uns weiterhin zu schaffen. Die Erholung unserer Weinindustrie ist und bleibt daher auch noch weiterhin eine besondere Herausforderung für unsere Produzenten“, resümiert Gregan.