Rosso di Montalcino Teil-1: Die Weinmärkte verlangen Veränderungen

11.09.2011 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN (Montalcino) - Die zentrale Ansicht des Consorzio del Vino Brunello di Montalcino, dass „Änderungen in der Weinbereitung des Rosso di Montalcino, insbesondere für die wichtigsten Märkte wie Deutschland, Kanada und China unerlässlich seien“ hat alle Erzeuger in Montalcino aufgerüttelt. „Bestimmte Märkte wünschen sich einen weicheren Stil vom Rosso und quasi einen Zweitwein vom Brunello di Montalcino“, erklärt der renommierte Oenologe und Eigner des Gutes Il Poggione, Fabrizio Bindocci, dem wohl beständigsten Vertreter der traditionsreichen Brunellos und Rossos di Montalcino.

 

„Die Vorschläge des Consorzio laufen darauf hinaus, das wir Erzeuger weiterhin Rosso mit 100 Prozent Sangiovese vinifizieren dürfen, wenn wir wollen, während andere die Möglichkeit erhalten, Traubensaft anderer Rebsorten beizufügen“, erklärt Bindocci. „Aber obwohl ich die vorgeschlagenen Änderungen unterstütze, werde ich dennoch konsequent und ausschließlich Rosso mit 100 Prozent Sangiovese vinifizieren.“

Das man in Montalcino den Abstimmungstermin just zum Lesestart datierte, war natürlich überlegt. Dazu sagte Ezio Rivella, Präsident des Consorzio del Vino Brunello di Montalcino noch letzte Woche: „Bei solch einer wichtigen Entscheidung rechnen wir mit einer hohen Beteiligung der abstimmungsberechtigten Erzeuger, die wir auch unbedingt brauchen und gerade jetzt zum Start der Lese sind alle sensibilisiert.“

Bei der Abstimmung in der vergangenen Woche ging es dann im Wesentlichen um folgende Entscheidung: Während die klassischen und besten Tropfen nach wie vor mit 100 Prozent Sangiovese hergestellt werden, sollen die Erzeuger die Möglichkeit erhalten, bis zu drei verschiedene Rosso di Montalcino zu produzieren. Dabei soll es jedem Weinmacher in Montalcino frei bleiben, ob er weiterhin 100 Prozent Sangiovese oder mindestens 85 Prozent oder mehr Sangiovese verwendet und sich dann entscheidet, für den Rest andere in Montalcino angebaute Rebsorten zu nehmen.