Weinherbst Kalifornien: Regen und Fäulnis reduzieren Weinernte

31.10.2011 - arthur.wirtzfeld

USA (San Francisco) - Die Erzeuger in Kalifornien blicken zurück auf bizarre Wetterlagen im Erntejahr 2011. Erst kam der große Regen im Juni mit den sechsfachen Niederschlägen im durchschnittlichen Mittel, just zur Blütezeit, was vielerorts die Blüten beschädigte und ein Verrieseln nach sich zog und dann kam der große Regen erneut im Oktober und bestrafte die, die später ernten wollten und dann mit Fäulnis zu kämpfen hatten.

 

Doch es gibt auch Erzeuger, die sich äußerst optimistisch zeigen. So Warren Winarski, Gründer und ehemaliger Eigentümer von Stag’s Leap Wine Cellars, der vor den Regenfällen im Oktober noch rechtzeitig seine Ernte an Chardonnay in den Keller brachte und dessen Traubenmaterial von Botrytis-Befall verschont blieb. „Unsere Trauben sind sehr gut gereift, der Alkohol ist zwar mäßig aber es wird einen frischen Wein mit gut kontuierten Säuren geben“, erklärt Winarski, „allerdings haben wir rund 15 Prozent weniger Menge geerntet, das ist der Tribut an die Regenfälle vom Juni.“

Auch Winzer Sean Capiaux bei O´Shaughnessy Estage Winery zeigt sich zufrieden: „Das Potenzial unserer Trauben ist sehr gut. Sie haben viel Geschmack und nicht zuviel Zucker“, beschreibt Capiaux. „Wir haben aber auch vor dem Regen im Oktober geerntet und das war unser Glück. Seit 1989 hatten wir nicht mehr solche Regenfälle während der normalen Erntezeit. Die, die dieses Jahr noch warten wollten, hatten dann mit Fäulnis und mit Ausfällen zu tun.“

So gibt es Hoch und Tief auch beim Cabernet Franc, dessen Reben durch das Verrieseln aufgrund des Regen im Juni erschöpft waren und, sofern die Trauben jetzt im Herbst nicht rechtzeitig geerntet wurden, auch von Fäulnis befallen waren. Mit einem blauen Auge davon kommen also alle die Winzer, die sich trauten rechtzeitig zu ernten. „Unser Cabernet Franc ist schön süß, reif und duftig“, zieht Armand de Maigret von Screaming Eagle in Oakville, sein Fazit. „Doch anderswo sieht es nicht so gut aus. Ich schätze das wir landesweit rund 30 Prozent weniger Ertrag als im Vorjahr haben werden.“

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