Australische Weinproduktion im Fünf-Jahres-Tief

18.05.2012 - arthur.wirtzfeld

AUSTRALIEN (Sydney) - Bedingt durch die Folgewirkungen der nassen Witterung in der Vegetationsperiode 2010/2011 ist die Weinproduktion in Australien auf einem Fünf-Jahres-Tief angelangt. Nach Angaben des „Australian Bureau of Agricultural and Resource Economics and Sciences“ (ABARES) wird die Ernte für 2012 auf 1,53 Millionen Tonnen geschätzt. In der letzten Dekade hatte man nur mit 1,41 Millionen Tonnen in 2007 eine vergleichbar geringe Ernte eingefahren.

 

„Insbesondere im Osten Australiens leiden die Rebanlagen unter den ungewöhnlich lang anhaltenden Regenfällen. Die Nässe wirkt sich negativ auf die Reife der Früchte aus, was mit Ernteausfällen gleichzusetzen ist“, berichtet Paul Morris, CEO der ABARES. „Letztlich haben die Reben weniger Trauben. Deren Beeren sind zumeist in den nassen Regionen recht klein - obwohl durch eine strenge Selektion mitunter sogar noch eine gute Qualität der Beeren erwartet wird.“

Im Schnitt werden bis zu 5 Prozent Ernteausfälle in den Anbauzonen Murray Darling, Swan Hill, Big Rivers und Lower Murray, wo bis zu 60 Prozent der australischen Rebanlagen stehen, zu beklagen sein. Aufgrund der Wettersituation in 2011 betreffen die reduzierten Mengen vor allem den Chardonnay, Shiraz und Cabernet Sauvignon.

„In Anbetracht der enormen Niederschläge in dieser Saison war das Management im Weinberg äußerst wichtig“, erklärt Morris. „Doch trotz Wachsamkeit der Winzer, führte die Nässe in manchen östlichen Regionen wie in New South Wales und Nord-Victoria zu Krankheitsbefall in den dortigen Rebanlagen.“

Laut Morris erwarte die ABARES für das Erntejahr 2012/2013 eine Zunahme von 5 Prozent und damit einen Tonnage von 1,61 Millionen, die man dann in 2013/2014 noch auf 1,63 Millionen Tonnen erhöhen will. „Damit können wir die möglichen 5 Prozent Ernteverlust in der aktuellen Saison wieder wett machen“, resümiert CEO Morris.