Brasilien lockert Beschränkungen für Importweine

08.11.2012 - arthur.wirtzfeld

BRASILIEN (Brasilia) - Die brasilianische Regierung begegnet einer Kampagne, die Quoten für Importweine zu beschränken, mit einer Erhöhung von Regalflächen für ausländische Weine in allen Supermärkten des Landes. Diese Aktion ist ein Deal zwischen der Regierung, Weinimporteuren und der ABRAS (brasilianische Vereinigung für Supermärkte). Im Gegenzug erhält das brasilianische Weininstitut, Wines of Brazil, einen besseren Schutz für einheimische Weine.

 

Gemeinsam wollen die Parteien den Gesamtverbrauch in den nächsten vier Jahren auf dann 40 Millionen Liter verdoppeln. „Das sind großartige Nachrichten“, kommentiert Nicolas Ozanam, Leiter des französischen Instituts für Wein- und Spirituosen Export (FEVS) diese Neuerung. „Für europäische Weine werden allerdings immer noch 27 Prozent Einfuhrsteuer erhoben,“, sagt Osanam weiter. „während für Weine aus Argentinien und Chile nur niedrige Steuern erhoben werden. Uns Europäern bleibt nur die Hoffnung, dass die Steuern gesenkt werden. Aber ich würde nicht darauf wetten, dass dies in der nahen Zukunft der Fall sein wird.“

Die bereits seit langem geführten bilateralen Gespräche zwischen der Europäischen Union und dem südamerikanischen Handelsblock Mercosur könnten im Zuge der Lockerung für Importweine zu einem Durchbruch führen. Aber diese Gespräche kommen nur langsam voran. Dennoch begrüßen jetzt die europäischen Weingremien die Vorschläge der brasilianischen Regierung, strenge Einfuhrbestimmungen abzulehnen.

„Es besteht kein Zweifel, dass dies ein starker Präzedenzfall gegen die protektionistischen Versuche inländischer Weinindustrien ist. Und das gilt nicht nur für Brasilien, sondern ist auch ein Signal für andere Märkte“, kommentiert José Ramón Fernández, Sekretär des European Wine Committee (CEEV), die aktuelle Entscheidung.