Chinesischer Weinschmuggler entlarvt und angeklagt

26.01.2012 - arthur.wirtzfeld

CHINA (Peking) - 70.000 Flaschen soll der chinesische Geschäftsmann Sun Xitai illegal importiert und mit falschen Angaben entsprechend Einfuhrzölle gespart haben. Der Wert der geschmuggelten Weine wird laut Angaben der ermittelnden Behörden mit 45 Millionen chinesische Renminbi (CNY) angegeben, was umgerechnet rund 5,49 Millionen Euro entspricht. Die entsprecheden Einfuhrzölle belaufen sich dabei auf rund 21 Millionen Renminbi (etwa 2,55 Millionen Euro).

 

Das Raffinierte an dem Schmuggel: Sun Xitai veränderte die Namen edler Weine, die er in den Jahren 2004 bis 2009 fast ausnahmslos aus Frankreich, Großbritannien und Hong Kong importiert hatte und deklarierte diese mit weiteren veränderten Angaben als preiswerte Standardweine. Unter den edlen Tropfen waren eine Reihe gefragter Jahrgänge von Château Lafite Rothschild, Château Latour und anderen renommierten Erzeugern.

Parallel zum Weinschmuggel sollen die Behörden laut chinesischer Medien Sun Xitai auch vorhalten, sonstige Luxusprodukte falsch ausgezeichnet und mit gefälschten Rechnungen wiederum Einfuhrzölle umgangen haben. Produkte wie Turnschuhe und Bekleidung von Nike und Adidas oder auch Sonnenbrillen von Oakley seien darunter.

Für den 62-jährigen aus nordöstlichen Privinz Liaonig stammenden Unternehmer Sun Xitai, der in Peking gleich drei Unternehmen führt, ist die aktuelle Anklage nicht neu, heißt es in den Medien. Schon in 2002 soll er wegen einem anderen Vergehen bereits zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden sein.

Der aktuellen Anklage erwidert Sun Xitai, dass die Einfuhrzölle für die importieren Weine von bis zu 50 Prozent ihm keine andere Wahl gelassen hätten, denn er hätte nicht im Weingeschäft bestehen können, wenn er alle Importe wahrheitsgemäß deklariert hätte. Trotzdem bekennt sich Sun Xitai für schuldig, allerdings besteht er darauf, dass seine Gewinne mit 4 Millionen Renminbi (rund 486.000 Euro) weit unter der in der Anklage genannten Schadenssumme liegen.

Neben ihm ist auch seine engste Mitarbeiterin und Sekretärin Meng Li angeklagt. Ihre Verurteilung ist auch sicher, da man Ihr nicht nur Mitwissen sondern auch eine Beteiligung an dem Schmuggel nachgewiesen hat. Beide, Yun Xitai und Meng Li haben gegen das Urteil Berufung eingelegt.