Pinot Noir Pionier Sanford beantragt Insolvenz

17.08.2012 - arthur.wirtzfeld

USA (Kalifornien) - Der Pinot Noir Pionier Richard Sanford, Eigentümer der Alma Rosa Winery & Vineyards aus den kalifornischen Santa Rita Hills, hat Gläubigerschutz für seinen Betrieb beantragt. Damit will Sanford dem kränkelnden Alma Rosa zeitlich Luft verschaffen, um die Geschäfte zu restrukturieren.

 

Richard Sanford, ehemaliger Marineoffizier und Veteran aus dem Vietnamkrieg, pflanzte in 1970 die ersten Pinot Noir Reben in Weinbergen der Santa Rita Hills. Er erkannte bald, das hier magische Klima- und Bodenbedingungen für diese Rebsorte herrschten. Zusammen mit seiner Frau Thekla gründete er dann 11 Jahre später die Sanford Winery. Aber bereits 2005 verließ er sein Weingut nach einem Streit mit den neuen Eigentümern und gründete kurz darauf die Alma Rosa Winery & Vineyards. Hier legte er seinen Fokus auf Pinot Noir, Chardonnay, Pinot Gris und Pinot Blanc.

Als erster Winzer aus dem Central Coast wurde Richard Sanford in die California Wine Hall of Fame in diesem Februar aufgenommen. Berühmt wurde er neben seiner Pionierarbeit für den Pinot Noir auch durch den Filmhit Sideways, wo der geschiedene Lehrer und Weinliebhaber Miles mit seinem glücklosen Schauspielerfreund Jack erste Station auf ihrer Weinreise durch Kaliforniens Weinbaugebiete machten.

Liest man die örtlichen Medien, so sei wenig aus den Akten zu erfahren außer, dass Aktiva und Passiva sich mit 10 Millionen US-Dollar (rund 8,1 Millionen Euro) die Waage halten und dass mehrere Gläubiger benannt seien. Sanford wird dort zitiert, dass er die finanziellen Probleme auf den wirtschaftlichen Abschwung zurückführe. Von der Alma Rosa Winery war ansonsten bisher kein Kommentar zu bekommen.