Sibirische Kälte beschert Thüringer Winzer ersehnten Eiswein

01.02.2012 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Grossheringen) - Das 14 ha große familiengeführte Weingut der Familie Zahn im Weinbaugebiet Saale-Unstrut beendet heute offiziell seine Weinlese 2011. Nach langem und geduldigem Warten konnten nun endlich die tiefen Temperaturen erreicht werden, die laut deutschem Weingesetz notwendig sind, um Eiswein-Trauben zu lesen.

 

André Zahn, Juniorchef & Kellermeister hatte gemeinsam mit der Familie entschieden, nach einer durchaus erfolgreichen Hauptlese im Herbst 2011, einige Rieslingtrauben in der Einzellage Kaatschener Dachsberg hängen zu lassen, in der Hoffnung einen Eiswein zu keltern. Lange sah es nicht danach aus, als würden diese tiefen Temperaturen erreicht werden. Die Trauben trockneten immer weiter ein und dementsprechend schwand die zu erwartende Menge.

"2011 wird deutschlandweit ein schwieriges Eiswein-Jahr und es werden sehr seltene Tropfen", argumentierte André Zahn für den Erhalt der 300 Rebstöcke. Umso stolzer konnte er heute der versammelten Presse edelfaule und größtenteils gesunde und eingetrocknete Trauben präsentieren.

Das Mittelmaß der Mostgewichtsmessungen ergab schließlich den für das Weingut außerordentlichen Rekordwert von 221° Oechsle. Knapp über 40 Liter konnten aus über 300 kg Trauben gepresst werden. Jetzt ist wieder das Können des Kellermeisters gefragt, um einen wohlschmeckenden und außergewöhnlichen Tropfen zu vinifizieren.

Das Weingut Zahn, 1998 gegründet, befindet sich in Thüringen im Weinbaugebiet Saale-Unstrut. Über 10 Hektar sind im Ertrag die hauptsächlich ab Weingut und im eigenen Wein-Restaurant an der Saale vermarktet werden. Paraderebsorten sind vor allem die weißen Rebsorten Gutedel, Weißburgunder, Silvaner, Kerner, Bacchus & Riesling. Bei den Roten spielt vor allem der Blaue Zweigelt die wichtigste Rolle.