"Summa cum laude" - Erste Noten für den Jahrgang 2011

27.04.2012 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Würzburg) - Die fränkischen Spitzenwinzer zieht es wieder an die Universität: Am Sonntag, 6. Mai, stellen die Prädikatsweingüter (VDP) im Lichthof der Julius-Maximilians-Universität am Sanderring 2 neben den gereiften Spitzengewächsen auch die ersten frisch-fruchtigen Vertreter aus dem Jahrgang 2011 vor. Die Noten also dürfen bei der Galerie der Frankenweine die Besucher verteilen: Von 13 bis 17 Uhr können sie die gesamte Palette fränkischer Spitzengewächse kennen lernen und prüfen, seien es nun Silvaner, Riesling, Scheurebe oder Spätburgunder. Rund 150 Weiß- und Rotweine stehen zur Verkostung an.

 

Was die Besucher erwartet, sind Weine „summa cum laude“. Denn durch Qualität versöhnte der Jahrgang 2011 die fränkischen Winzer mit der erneut eher kleinen Ernte. „Die jungen Weinen präsentieren sich sehr appetitlich, frisch und mit feinen Aromen“, freut sich Karl Schmitt, Vorsitzender des VDP Franken, über die 2011er. Ein Jahrgang, der ihm im vergangenen Jahr auch etliche Sorgen bereitete. Denn das Wetter schlug Kapriolen: Frost im Mai, vereinzelt Hagel im Sommer, dann jedoch ein sonniger Herbst, den man beispielsweise im Fürstlichen Castell’schen Domänenamt mit den Worten kommentierte: „Ende gut, alles gut. Wenn wir jetzt die ersten gefüllten Weine verkosten, erscheinen der Frost am 4. Mai und der Hagel am 29. Juli wie aus einer fernen Vergangenheit. “

Die späte Sonne brachte dem 2011 den letzten Schliff, schenkte den Trauben die letzte Reife. Georg Hünnerkopf von Schloss Hallburg schwärmt : „Ein ausdrucksstarker Jahrgang, mit viel Frucht und Mineralität über alle Weinsegmente, von den Gutsweinen über die Lagenweine bis hin zu den Trockenbeerenauslesen.“

So sieht man es auch im Weingut Wirsching in Iphofen: Hochsommerliche Temperaturen im September und Oktober zauberten durchschnittliche Reifegrade von über 95 °Oechsle in die Trauben. „Das Ergebnis sind mineralische, kraftvolle Weine, mit moderaten und sehr feinen Säuren und einer komplexen Aromatik. Gerade der Riesling wird in diesem Jahrgang brillieren“, verspricht Andrea Ebert vom Weingut Wirsching.

Aber nicht nur die jungen Weine und der Jahrgang 2011 präsentieren sich erstmals im Lichthof, sondern auch die Grossen Gewächse aus dem Jahr 2010, sozusagen die Meisterwerke in der Galerie der Frankenweine. Weine, die ein großes Lagerpotential besitzen und daher erst einmal in den Keller gelegt werden sollten, wie Karl Schmitt empfiehlt: „ Die Weine präsentieren sich sehr mineralstoffreich und sehr stoffig. Solche monumentale Weine verdienen noch etwas Zeit.“

Wie immer sind die fränkischen VDP-Winzer persönlich anwesend und laden ein zum Gespräch: über junge Weine und große Weine, die Jahrgänge 2011 und 2010, ihre Philosophie und ihre Visionen für die Zukunft.