Weinernte im Chablis: Konzentrierte Trauben - örtliche Einbußen
22.10.2012 - arthur.wirtzfeld
FRANKREICH (Chablis) - Mit der überwiegenden Qualität der Ernte rund um Chablis sind die Erzeugern im „Großen und Ganzen“ zufrieden, auch wenn man dieses Jahr in punkto Quantität in einzelnen Gemeinden bis zu 40 Prozent Verluste hinnehmen musste. Die vereinzelt doch empfindliche Reduzierung war der schwierigen Vegetationsperiode geschuldet und betrifft insbesondere die Lagen für Premier und Grand Crus.
Auf der Domaine des Malandes gingen die Erträge aus ihren Premium Crus Weinlagen um bis zu 20 Prozent zurück, während die Domaine Louis Michel & Fils über 40 Prozent Ernteausfall beklagt. „2012 war ein sehr komplizierter Jahrgang in der Weinbergsarbeit“, berichtet Guillaume Gicqueau, Winzermeister bei Louis Michel. „Die Ertragsrückgänge waren dann letztlich doch überraschend hoch – bei manchen Lagen sogar über 40 Prozent Ausfall.“
Die Erntesaison war hier im nördlichsten Weinbaugebiet Burgunds von Anfang an als schwierig zu bezeichnen. Nach einigen lokalen Frösten im Frühjahr kam es zu heftigen Regenfällen im Frühsommer, gefolgt von einem ungewöhnlich trockenen August. „Fröste und Regen waren einfach zu intensiv“, berichtet Lyne Marchive, Eigentümerin der Domain Malandes. „Schon nach der schlechten Blüte wussten wir, dass wir mit Einbußen rechnen mussten.“
Das trockene Wetter im August führte bei den verbleibenden Beeren zu einer Konzentration, die sich bis zur Ernte fortsetzte. „Die Beeren waren im September recht klein und extrem konzentriert“, bestätigt Guillaume Gicqueau. „Trotz all der Herausforderungen im Weinberg wird es ein wirklich großer Jahrgang werden.“
Angefangen in den letzten Septemberwochen wurde bis in den Oktober hinein geerntet. Damit verschob sich die Erntezeit etwas nach hinten. „Unsere Ernte begannen wir am 24. September und sie endete am 9. Oktober“, berichtet Jean-Philippe Archambaud, Winzer der Domaine Simonnet-Febvre. „Dies ist eine Rückkehr zu der klassischen Erntezeit nach den sehr frühen Ernten in 2009, 2010 und 2011. Dieses Jahr hatte den gleichen Erntezyklus wie in 2008.“
