50 Domains im Beaujolais sind pleite

12.02.2013 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Bordeaux) – Durchschnittlich produzieren die Erzeuger im Beaujolais rund 850.000 Hektoliter, aber der Ernteertrag in 2012 fiel um 40 Prozent niedriger aus, was laut dem Fachverband Inter Beaujolais die Existenz von rund 2.700 Domains bedrohen würde. Etwa 200 Châteaux im Beaujolais ständen nun vor der Schließung, glaubt man den Berichten französischer Medien. Dagegen spricht die Inter Beaujolais von annähernd 50 Domains, die tatsächlich kurz vor der Insolvenz stehen würden.

 

Die Ursache für das Dilemma waren Wetterkapriolen von Frost und Hagel in der letzten Vegetationsperiode, wovon die gesamte Region betroffen war. „Wir sind schwierige Wetterbedingungen gewöhnt“, sagt Jean Bourjade von der Inter Beaujolais. „In 2012 war es allerdings heftig, etwas was wir so noch nicht hatten. Die maximale Ausbeute im Beaujolais beträgt 52 Hektoliter pro Hektar – in 2012 waren es maximal 30 Hektoliter pro Hektar.“

Nachdem die Inter Beaujolais jetzt alle Zahlen geprüft haben steht nun fest, dass staatliche Beihilfen und Darlehn benötigt werden, um bei den betroffenen Domains die Kosten zu decken. „Etwa 50 Erzeuger benötigen kurzfristig finanzielle Hilfe, und dennoch haben Sie dann noch kein Geld für ihren Lebensunterhalt“, berichtet Jean Bourjade.

Die staatlichen Hilfen, einschließlich einer Millionen Euro als Zuschuss von der Conseil Général du Rhone Department, wo die Eigner einer Reihe von Beaujolais Domains ihren Sitz haben, werden dennoch die Preissteigerungen für die Weine des Beaujolais nicht puffern und wohl auch nicht ausreichen, so dass eine Reihe der Domains entweder verkaufen oder für immer schließen müssen.