Bulgheroni kauft Dievole und Güter von Poggio Landi

ITALIEN (Toskana) - Alejandro Pedro Bulgheroni, Milliardär und Eigner mehrerer Weingüter in Argentinien, Uruguay und Kalifornien, hat sich nun auch italienische Güter aus der Toskana einverleibt. Es sind dies das renommierte Chianti Classico Weingut Dievole (ital. für „Gott will es“) und die in Montalcino gelegenen Ländereien und Anwesen von Poggio Landi.

Das Gut Dievole, etwa 15 Kilometer nördlich von Siena gelegen, verfügt über rund 400 Hektar Ländereien, davon rund 84 Hektar Rebflächen, der überwiegende Rest ist mit Olivenhainen bepflanzt. Die Geschichte des Weingutes lässt sich zurückverfolgen auf das Jahr 1090 n. Chr. In den 1970er kaufte der deutsche Briefmarkenhändler Hartmut Schwenn das Gut und brachte 1986 seinen ersten Jahrgang auf den Markt. Anfang 2000 erfolgte eine komplette Neuausrichtung des Weinsortiments – die Produktion reicht heute vom roten IGT, über Chianti Classico DOCG und Chianti Classico Riserva bis hin zu Produkten von Grappa, Olivenöl und Vin Santo. Bereits in den 1980er Jahren hatte man das Hauptgebäude, eine Villa aus der Renaissance renoviert und in ein Hotel und Wein-Ressort umgestaltet. Ein Kaufpreis wurde nicht bekannt gegeben.

Allein die Ländereien und das Anwesen mit 800 Quadratmetern von Poggio Landi in Montalcino sollen Bulgheroni rund 15 Millionen Euro gekostet haben. Poggio Landi verfügt über 134 Hektar Ländereien wovon rund 25 Hektar mit Reben bestockt sind. Entgegen Dievole muss Bulgheroni hier einen Teil der Gebäude renovieren und einen neuen Keller errichten lassen. Der ehemalige Eigner von Poggio Landi, Stefano Cinelli Colombini, bleibt aber weiter im Weingeschäft – seine Familie besitzt die bekannte Fattoria dei Barbi.

Beide Güter sollen ein neues Management erhalten, das vor Ort rekrutiert werden soll. Die Weinproduktion wurde dem italienischen Önologen und Weinberater Alberto Antonini anvertraut. Seine Referenzen sind vom Feinsten. Er diente bisher bei den Gütern von Antinori und Frescobaldi. Außerdem wirkte er in den USA und in Argentinien bei Gütern bekannter Eigner wie E & J Gallo Winery, Altos Las Hormigas, Bodega Melipal, Al Este Bodega y Viñedos und Bodegas Nieto Senetiner. Alberto Antonini wurde auch vor einigen Jahren von Bulgheroni verpflichtet und verantwortete für diesen zuletzt die Weinproduktion der Bodeka Garzón in Uruguay.