Champagne Paillard verzichtet auf Rechtsstreit mit Bollinger

11.10.2013 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Reims) - Champagne Bruno Paillard hat sich bezüglich eines kopierten Flaschendesigns entschieden, nun doch keine rechtlichen Schritte gegen Champagne Bollinger einzuleiten. Dieser Entschluss ist umso bemerkenswerter, da Experten nach genauer Analyse festgestellt haben, dass der Hals beider Flaschen der Form nach identisch ist.

 

Das Champagnerhaus Bollinger, das in 2012 eine neue Flasche herausbrachte, richtete sich dabei in der From des Flaschenhalses stark nach der Flasche von Champagne Paillard - man könnte auch sagen, kopierte deren Flaschenform. Dabei leugnet Champagner Bollinger, dass Design von Paillard übernommen zu haben, wobei Champagne Paillard dieses Design ohne Zweifel seit 1984 anwendet.

"Die Verbraucher werden wohl kaum den Unterschied bemerken, aber es gibt einen eindeutigen rechtlichen Unterschied", sagt Bruno Paillard. "Ich habe mich natürlich beraten lassen. Dabei sind wir zu dem Ergebnis gekommen, keine Klage vorzubringen. Ein solcher Rechtsstreit könnte Jahre andauern und das wäre vergeudete Zeit. Ich habe allerdings Bollinger gegenüber meine Bestürzung ob des gestohlenen Designs mitgeteilt", führt Bruno Paillard an, der auch die Champagner Gruppe Lancon-BCC kontrolliert. "Ich sagte Ihnen, dass ich ihr Vorgehen für nicht elegant halten würde, auch gerade nicht für ein Haus mit so einer Statur."

Schon als die Vorwürfe seitens Champagne Paillard gegenüber Champagne Bollinger erstmals letztes Jahr bekannt wurden, konterte Bollinger sofort mit der Feststellung, dass ihr Re-Design sich auf eigene Flaschen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zurückführen ließe und man somit nicht das Design von Champagne Paillard aus dem Jahr 1984 übernommen habe. Wie dem auch sei - nun gibt es von Experten bescheinigt zwei identische Flaschenhälse für Champagner aus zwei verschiedenen renommierten Häusern - dem Kunden wird es egal sein.

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