Château L´Arrosée gehört jetzt zu Domains Clarence Dillon

08.10.2013 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Saint Emillon) - Die Domaine Clarence Dillon, auch Eigner von Château Haut-Brion, hat nun den Kauf von Château L´Arrosée in Saint Emillon abgeschlossen. Wie bereits von uns in Artikeln angekündigt, ließ die Familie Dillon durch ihre Tochtergesellschaft Qintus SAS das Anwesen L´Arrosée von den bisherigen Eignern Roger und Jean-Philippe Caille kaufen.

 

Damit wird Château L´Arrosée wie schon vorher Château Tertre Daugay seinen Namen verlieren und ebenfalls in Château Quintus übergehen. Prinz Robert von Luxemburg, Präsident der Quintus SAS, sagte zum von der Weinszene viel beachteten Kauf: "Durch die Übernahme von L´Arrosée und Integration in Château Quintus vereinigen wir nicht nur zwei außergewöhnliche Immobilien sondern unser Team wird zukünftig in der Lage sein, einige der feinsten Weine aus Saint Emillon zu machen."

Die Aufgabe von Prinz Robert wird nun sein, die Weine von Quintus mit seinem Neuerwerb an den 28 Hektar Rebflächen von L´Arrosée in die Klassifizierung von Saint Emillon zu überführen. Hier hat man weit strengere Regeln als im Medoc, wenn es um die Einbeziehung von Rebanlagen kleinerer Güter in die der höher klassifizierten Güter geht. Dabei kann sich Prinz Robert nach dem Vorbild der Familie Moueix orientieren, die vor kurzem die Rebflächen von Chateau Belair-Monange und denen von Chateau Magdeleine kombiniert haben. Dort hatte man es geschafft, trotz Zukauf und Integration der Reben von Chateau Magdeleine die Premier Grand Cru Classé B von Château Belair-Monange zu behalten.

Dabei ist Quintus ein Sonderfall, denn Château L`Arrossée ist seit der letzten Klassifizierung als Grand Cru Classé eingestuft, Château Quintus unter eigenem Namen aber nicht, trotz der Übernahme von Château Tertre Daugay, das wiederum als Grand Cru Classé klassifiziert war, bis es Anfang 2012 aufhörte zu existieren. Wegen der Übernahmen und Namensänderungen in den letzten Jahren hat Quintus bisher keinen Antrag auf Klassifizierung gestellt, dies dürfte jetzt aber als nächstes geschehen. 

 

Die Jahrgänge von Château l'Arrosée im Kurzportrait:

2002: Der Wein präsentiert sich in der Nase intensiv und reich, voluminös und glänzend am Gaumen, lang im Abgang. Der 2002er hat noch Reserve aber das Tannin könnte schöner sein. 15/20

2003: Der Wein erscheint breit und tief, das Tannin gröber als im folgenden Jahr 2004, zeigt aber einen guten Körper, ist elegant und fein. 16/20

2004: Der Wein dieses Jahrgangs glänzt mit seiner Frische und vor allem durch seine klaren Tannine, in der Nase mit feiner Eleganz, am Gaumen exzellente Frucht. 17/20

2005: Der Weit ist körperreich mit Tiefe, zeigt dabei eine feine Textur. 18/20

2006: Dunkel im Glas, in der Nase leichte Holznoten, am Gaumen zeigt sich feste Struktur und Körper mit einem attraktiven aromatischen Charakter. Gute Länge. 17/20

2007: Der Wein präsentiert eine ganz natürliche Rasse: präzise rote Früchte geben eine feine Note ab, keineswegs rau, aber viel Tiefe. 17/20

2008: Grasige Noten, reich und trotzdem schlank in der Nase. Am Gaumen fruchtig mit feinen Tanninen und einem ausgezeichneten konzentriertem Nachhall. 17/20

2009: Intensiver fetter Körper mit grasigen Noten leugnet dieser Wein keineswegs den Alkohol, am Gaumen leicht fruchtig mit tiefem Eindruck, etwas Finesse fehlt im Nachhall. Dennoch große Zukunft. 17/20

2011: Dieser Wein ist schnörkellos mit tollem Outfit. Er gibt sich sehr präsent mit superfeinen Tanninen. Er wir noch kommen. 17/20