Chinesen planen Weinsteuer nicht vor 2014

22.06.2013 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Bordeaux) – Die Androhung Chinas eine Sondersteuer auf Weinimporte zu erheben, scheint sich leicht zu entschärfen. Obwohl das chinesische Ministerium für Wirtschaft die Steuer zur Zeit prüft, ist das Procedere doch an politische Abläufe gebunden, die sich mindestens noch bis zum Frühjahr 2014 hinziehen können.

 

Und dennoch ist der Handel, vornehmlich in Bezug zu High-End-Weinen aus Bordeaux verunsichert. Während der Vinexpo kursierten Gerüchte, dass schon ab August dieses Jahres die Sondersteuer in Kraft treten würde. Dem widersprach aber der Pekinger Wirtschaftsanwalt Dr. John Ren Young, der meinte, dass Chinas Wirtschaftsministerium (MOFCOM) sich noch in Gesprächen mit europäischen Behörden befindet und erst in der Phase der Untersuchung ist.

„Wenn bei den chinesischen Behörden im August die Entscheidungsfindung beginnt wird dies mindestens acht Monate andauern bis man in die Phase der endgültigen Entscheidung übergeht. Darauf folgen dann wiederum mindestens vier Monate, bis ein derartiges Gesetz in Kraft treten kann“, sagt Dr. John Ren Young.

„Das ist im Grunde eine gute Nachricht“, kommentiert John Watkins, CEO von ASC Fine Wines das Statement von Dr. John Ren Young. „Rund zwei Drittel unserer Weine, die wir in China repräsentieren, kommen aus Europa. Daher verfolgen wir mit Spannung die aktuelle Entwicklung und nehmen die Situation sehr ernst. Wir sind aktuell in intensiven Gesprächen mit unseren europäischen Erzeugern und Zulieferern. Außerdem stehen wir in Kontakt mit europäischen Weinverbänden, Institutionen und Behörden und informieren uns gegenseitig.“

Laut John Watkins würden neben ASC auch alle anderen großen chinesischen Importeure die Entwicklung genau beobachten. „Zur Zeit gibt es bei uns keine Reduzierung im Weinimport, aber wir werden reagieren müssen, sofern eine Sondersteuer erhoben wird“, sagt Watkins.