Eigner von Cos d'Estournel rettet Champagnerhaus Pressoirs de France
06.08.2013 - arthur.wirtzfeld
FRANKREICH (Faverolles-et-Coëmy) – Die Gruppe Pressoirs de France, ein recht großer Anbieter von billigem Champagner, hat scheinbar das endgültige Aus überwunden. Der in der Schweiz ansässige französische Geschäftsmann Michel Reybier übernahm die Rolle als Retter. Reybier, der auch erhebliche Interessen an der Lebensmittel verarbeitenden Industrie hat, ist im Besitz der Châteaux Cos d'Estournel, Marbuzet und Goulée Médoc in Bordeaux und dem Tokaj-Weingut Hetszolo in Ungarn. Er überbot jetzt einen Rivalen und übernahm die geschätzten 67 Millionen Euro Verbindlichkeiten der im März diesen Jahres in Konkurs gegangenen Pressoirs de France.
Neben Gebäuden und Kellerei gehören zu den herausragenden Werten rund 10,7 Hektar Rebflächen mit einem geschätzten Wert von bis zu 15 Millionen Euro. Weiterhin hält Pressoirs de France Lieferverträge basierend auf 165 Hektar Rebflächen. Während Insider schon erwarteten, dass die Gruppe Pressoirs de France und ihre verbleibenden Vermögenswerte vom Konkursverwalter Jean-Luc Mercier in mehrere Teile zerschlagen werden würden, war man nun doch überrascht, dass alles dem meistbietenden zugeschlagen wurde.
Ob dieser Entwicklung bleibt Nicolas Dubois, Eigentümer von Pressoirs de France, vorerst optimistisch – hat man doch ein Rettungspaket und einen kompetenten Partner gefunden. Am Ende lagen zwei Angebote auf dem Tisch. Dabei konkurrierte Michel Reybier mit dem amerikanischen Ehepaar Denise Dupré und ihrem Ehemann Mark Nunnely, beide neue Eigentümer von Champagner Leclerc Briant aus Epernay. Letztere hatten großes Interesse an den Rebflächen und Lieferverträgen, um ihre eigene Marke zu sichern.
Die Entscheidung des Konkursverwalters Jean-Luc Mercier fiel aber zugunsten von Michel Reybier aus, weil er die bestehenden Arbeitsverträger der 32 Mitarbeiter von Pressoirs de France übernimmt und außerdem noch garantiert, dass die Schulden aus den Lieferverträge der Trauben aus der Ernte 2012 beglichen werden. Also, alles wird gut.
