Erhöhte Steuern und Bodenpreise belasten französische Weinindustrie

23.07.2013 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Paris) – Der französische Präsident Francois Hollande sagte diese Woche, dass er „nicht ausschließen“ kann, dass ab dem Jahr 2014 Steuererhöhungen auf die Weinindustrie zukommen werden. Insider vermuten, dass sich bereits mit dieser Ankündigung einerseits der Verkauf der Châteaux beschleunigen wird und andererseits sich auch die Bodenpreise für Rebflächen in den Appellationen verteuern werden.

 

Eine einzige Erleichterung liegt in der Befreiung von der Kapitalertragssteuer beim Verkauf eines Château, die nun schon nach 22 Jahren Eigentum erreicht wird und nicht wie bisher von der Sarkoszy-Regeirung auf 30 Jahre gesetzlich geregelt war. Damit sind die Erleichterungen auch schon erfüllt. Die Hollande-Regierung plant die Vermögenssteuer (impôt sur la fortune), zahlbar ab einem Vermögenswert von 1,3 Millionen Euro, zu erhöhen. Dies betrifft dann auch in der Folge die Dividenden der Aktionäre. Dazu kommt dann die Anhebung der Grunderwerbsteuer (droit de Mutation) von 4,9 auf dann 5,9 Prozent, zahlbar bei allen Verkäufen von Grundstücken, einbegriffen sind hier auch Rebflächen.

„Der Druck wird von den Aktionären ausgehen, denn oftmals halten die Familien ihr Château seit Jahrhunderten, was bedeutet, dass man Dutzende von Aktionären bedienen muss“, erklärt Jean-Luc Coupet, Spezialist für Investment bei der Wine Banker in Paris. „Diese Aktionäre zahlen ihrerseits Vermögenssteuer für einen Weinberg in dem Sie nicht arbeiten und die Dividende die kommt ist klein im Vergleich zu den Summen, die sie bekommen, wenn das Château oder das Land verkauft wird.“

Von alledem eher unbeeindruckt sind die großen Châteaux. Diese sind in Besitz von vermögenden Investoren oder reichen Familien. Zudem unerhalten diese meist noch Produktionen in anderen Ländern oder halten Anteile an internationalen Unternehmen. Sie sind somit die einzigen, die eine erhöhte Steuerlast tragen können.

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