Hongkonger Goldin Group kauft Château Le Bon Pasteur

07.06.2013 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Pomerol) – Aus einem asiatisch-französischen „Geklüngel“ heraus hat die in Hongkong ansässige Colding Group gleich drei Châteaux von Michel Rolland, darunter auch das in Pomerol gelegene Le Bon Pasteur gekauft. Der Deal wurde bereits im Dezember letzten Jahres eingefädelt, aber erst jetzt hat man alle Formalitäten klären können.

 

Das Portfolio der Goldin Group besteht aus dem Immobilien- und Anlagengeschäft. Man ist in Asien aber auch in Amerika tätig. Dem neuen Eigner, Sutong Pan, CEO der Goldin Group sagt man nach, dass er über profunde Kenntnisse im Bauträger- und Elektronikbereich verfüge – alles nicht unbedingt Voraussetzungen für die Führung von Weingütern. Dennoch meint Michel Rolland: „Pan Soutong ist ein leidenschaftlicher Weinliebhaber und hat exzellente Kontakte in Bordeaux. Er hat mir versichert, dass er die Weine aufwerten und die Familientradition der Güter fortführen wird.“

Das aktuell technische Team der Châteaux unter Leitung von Michel Rolland und seiner Frau Dany bleibt erhalten. Damit ist die Goldin Group auch gut beraten, wenn Sie neben Château Le Bon Pasteur nun auch die Geschicke von Château Maillet in St Emilion und Chateau Bertineau St. Vincent in Lalande-de-Pomerol verantworten muss.

Neben den drei Neuerwerbungen in Bordeaux besitzt die Golding Group auch das Kultgut Slone Estate in Rutherford im Napa Valley, das man bereits in 2011 für satte 30 Millionen Euro gekauft hat. Das auch hier Michel Rolland als Weinberater tätig ist, ist dann wohl nicht überraschend.

Der aus einer Winzerfamilie aus Pomerol stammende Michel Rolland, ist ein international anerkannter Önologe. Zusammen mit seiner Ehefrau Dany, ebenfalls Önologin, berät er weit über 100 Weingüter in über 13 Ländern. Das nun verkaufte Familienweingut Le Bon Pasteur hat sein Großvater aufgebaut. Seine Lehrer an der Universität in Bordeaux waren Pierre Sudraut, Pascal und Jean Ribéreau-Gayon sowie Émile Peynaud, die Michel Rolland später als die „Väter der modernen Önologie“ bezeichnet hat. Der Stil von Michel und Dany Rolland ist kurz erklärt: Konzentrierte Rotweine aus hochreifem Lesegut und Reifephasen im neuen Holz – nicht mehr und nicht weniger.