Russlands Bürokratie behindert Weinimporte

01.03.2013 - arthur.wirtzfeld

RUSSLAND (Moskau) – Steuern, Einfuhrkontrollen und Lizenzierung behinderten in 2012 vor allem die Importe der US-Weine nach Russland. Die russische Bürokratie nutzte ihr volles Potenzial, um im eigenen Land den aufstrebenden Markt für US-Weine einzudämmen. Und dennoch ist die US-Weinindustrie zuversichtlich, auf dem Weg der Diplomatie die aus ihrer Sicht einseitigen Einschränkungen in 2013 aufzulockern.

 

In der Summe erreichte der US-Weinexport in 2012 weltweit einen Spitzenwert von 1,43 Milliarden US-Dollar (etwa 1,08 Milliarden Euro). Neben dem wichtigen Markt Hongkong, wo sich die Zölle aufgelöst und die Beschränkungen gesunken sind, spielte Russland in den letzten Jahren eine immer bedeutendere Rolle für die US-Erzeuger. Im Vergleich zu 2011 sanken die Exporte nach Russland um beträchtliche 57 Prozent, obwohl gleichzeitig die Nachfrage nach US-Weinen anstieg.

„Russische Importeure mussten zu Beginn des Jahres 2012, ohne ersichtlichen Grund hinsichtlich der US-Weinimporte ihre bestehenden Lizenzen erneuern“, erklärt Gladys Horiuchi, Chef für Kommunikation beim California Wine Institut. „Die Behörden verlangten plötzlich eine Lizenz für den Import und eine separate für den Vertrieb. Außerdem wurde das Verfahren beim Zoll komplexer. Allein diese Neuerungen führten dazu, dass eine Reihe von Importeuren US-Weine vorerst aus dem Sortiment genommen haben.“

Allerdings hält die US-Weinindustrie den russischen Weinmarkt nach wie vor für sehr spannend. „Das Potenzial ist ohne Frage vorhanden“, sagt Horiuchi. „Denn es gibt eine neue Generation von Weintrinkern in Russland. Sie verfügen über solide, teilweise über sehr hohe Einkommen. Unsere russischen Vermarkter berichten uns von einem großen Interesse dieser Käuferschicht an US-Weinen. Sie könnten viel mehr verkaufen, wenn Sie denn unsere Weine hätten.“