Weinflächen reduzieren sich weltweit bis 2050 um 70 Prozent

18.04.2013 - arthur.wirtzfeld

USA (Texas) - Laut einer neuesten Studie, vorgestellt von Forschern der Universität Texas in Austin, schwinden weltweit bis zum Jahr 2050 die Weinflächen zwischen 25 und 73 Prozent, je nach Lage in den jeweiligen Weinregionen. Die Studie, die in den Prozessen der Universität eingebunden veröffentlich wurde, kombiniert erstmals weltweit die Auswirkungen der globalen Erwärmung in Bezug zu den jeweiligen Umweltbelange der länderspezifischen Weinbaugebiete. Dabei wurde insbesondere auch eine erhöhte Wasserversorgung in Bezug zu vorhandenen Süßwasserreserven einbezogen.

 

„Weinregionen haben langfristige Auswirkungen auf die Qualität des Lebensraums und ebenso erheblichen Einfluss auf die Süßwasserresourcen“, heißt es in der Studie, die 17 Klimamodelle für die veränderte Eignung für Weinbau untersucht und ausgewertet hat.

Bis zum Jahr 2050 werden in Südeuropa die Weinregionen um 68 Prozent schrumpfen, in Teilen von Australien um 73 Prozent, heißt es in der Studie. Auch die Weinregionen Maipo, Cachopoal und Colchagua in Chile trifft es ebenso hart - gerade im Maipo Vally wird der Niederschlag bis 2050 um 20 Prozent abnehmen. Chiles Weinregionen, wo heute schon 95 Prozent der Rebflächen einem Wasserstress ausgesetzt und wo landesweit generell Wassermangel herrscht, sind neben den Weinregionen im Mittelmeer, die trockendsten Zonen für Weingebiete weltweit.

Dagegen wird sich in den Weinregionen Neuseelands der heutige Niederschlag bis zum Jahr 2050 verdoppeln – ebenso ergeht es den nördlichen Regionen Europas. Schon jetzt weiß man, dass für den Weinbau in Nordamerika dann bessere Bedingungen herrschen werden. Hier kollidiert aber der zukünftige Weinbau mit den großen Nationalparks wie Yellowstone oder das Yukon Territorium in Kanada, was zu möglichen Kontroversen im Umweltschutz führen kann.

Und in China wird sich in den nächsten Jahrzehnten der Weinbau ebenfalls gegen Norden bewegen. Dann werden die Lebensräume des Panda auch durch Rebflächen bedroht, zu mindestens weiter eingeengt. Auch hier werden Umweltschutz und Weinbau unweigerlich aufeinander prallen.

Die Studie befasst sich auch mit der Frage, welche Maßnahmen im Weinbau praktikabel sind, die Wasserzuführung zu reduzieren und welche Auswirkungen dies auf die dann veränderte Qualität der Trauben hat. Auch hat man verschiedene Tests durchgeführt, um mittels gezielter Wasserzufuhr erst zum Ende der Vegetationsperiode den Zuckerspiegel der Trauben zu senken. „Wir haben in unseren Tests die Überkonzentration der Trauben reduziert, die dann weniger alkoholreiche Weine ergeben“, erklärt Philippe Bascaules, Direktor am Francis Ford Coppolas Inglenook Institut in Napa. „Erst einmal ist es ein Experiment – wir suchen noch nach funktionalen Parametern“.