Weinkonsum in Italien bricht um ein Fünftel ein

13.04.2013 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN (Rom) - Die anhaltende Wirtschaftskrise schlägt den Italienern nicht nur aufs Portemonnaie, sondern auch auf den Magen. Binnen zehn Jahren sei der Konsum von Wein um 22 Prozent eingebrochen, heißt es in einem jetzt veröffentlichten Bericht des landesgrößten Landwirtsverbandes Coldiretti. Dass der Verbrauch der Italiener heute so niedrig sei wie zuletzt im 19. Jahrhundert, liege neben finanzieller Einbußen aber auch an veränderten Konsumgewohnheiten.

 

Allein zwischen 2011 und 2012 ging der Absatz von Wein demnach um zwei Prozent zurück. Vergangenes Jahr tranken die Italiener insgesamt noch 22,6 Millionen Hektoliter Roten, Weißen und Rosé - deutlich weniger als die Franzosen, die auf 30,3 Millionen Hektoliter kamen. In den USA waren es mit 29 Millionen Hektolitern ebenfalls wesentlich mehr, allerdings bei fünf Mal größerer Bevölkerungszahl.

Eine Online-Umfrage von Coldiretti brachte den Angaben zufolge zutage, dass 32 Prozent der Teilnehmer nur zu besonderen Gelegenheiten Wein trinken. Sechs Prozent sagten, sie würden nie zur Flasche greifen, 18 Prozent genehmigen sich ein bis zwei Gläser pro Woche. Immerhin: Während der Binnenabsatz Anlass zur Sorge bietet, ist Wein Made in Italy laut Coldiretti im Exportgeschäft zum Verkaufsschlager avanciert. Dies bestätigten auch die großen italienischen Erzeuger und Konsortien auf der VinItaly, die diese Woche zu Ende ging.