Deutsches Weininstitut: Via „Alpen-Cup“ Export fördern

10.10.2014 - R.KNOLL

DEUTSCHLAND (Mainz) - Exportförderung ist ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt beim Deutschen Weininstitut in Mainz. Dabei geht man immer wieder mal über die üblichen Aktivitäten hinaus, in diesem Jahr zum Beispiel erstmals mit einem „Alpen-Cup“. Teilnehmen konnten Sommeliers und Fachhändler nur aus Österreich und der Schweiz (Südtirol könnte beim nächsten Anlass dabei sein). Auch einige Profis mit Rang und Namen machten mit. Am Ende hatte ein in der Schweiz beschäftigter Deutscher die (Wein-)Nase vorn:  Christoph Kokemoor („Cheval blanc“ im Grand Hotel Les Trois Rois, Basel) siegte vor Jürgen Siegfried Witschko (Turnher’s Alpenhof in Zürs am Arlberg),  René Antrag (der gebürtige Sachse wirkt im Steirereck, Wien) und Stefan Schachner (Gasthaus zum Gupf, Rehetobel/Schweiz).

 

Gutes Fachwissen über deutsche Weine war eine Grundvoraussetzung, um ins Finale der acht Besten in Ihringen (Kaiserstuhl) einzuziehen. Im Vorfeld versuchten immerhin 40 Teilnehmer, die Aufgaben in einem Online-Fragenkatalog zu lösen. Der Zeitraum dafür war eng begrenzt; Nachforschungen zu Fragen im Internet waren nicht möglich. „Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz“, meinte Manuel Bretschi, Ressortleiter Aus- und Weiterbildung für Gastronomie und Handel, beim Weininstitut. Man hofft, dass die intensive Beschäftigung mit deutschem Wein in der Theorie dazu führt, dass auch deutsche Weine auf Karten in der Schweiz und Österreich verstärkt Einzug halten. Bislang sind die beiden Märkte nicht einfach zu beackern und im Export auf niedrigem Niveau sogar rückläufig. Es war also an der Zeit, hier gegenzusteuern und nebenbei noch etwas für das Image zu tun.

Sieben Männer und eine Frau (eine Weinhändlerin aus der Schweiz) hatten genügend Detailkenntnisse über deutschen Wein, um nach Ihringen eingeladen zu werden. Hier lernten sie zunächst einmal die schönen Seiten der badischen Region mit Weinbergrundfahrt und Betriebsbesuchen bei der Winzergenossenschaft Ihringen, dem Weingut Abril und dem Weingut Franz Keller kennen (wo es sich Hausherr Fritz Keller nicht nehmen ließ, die Gäste höchstselbst einen ganzen Abend lang zu betreuen).

Bei den theoretischen Übungen tags drauf ging es um typische Rebsortenmerkmale, die Weinbereitung und das Weinrecht. Anschließend mussten die besten Vier bei Proben Sorten erkennen, verschiedene Weine bestimmten Bodenarten zuordnen und Weine mit Speisen kombinieren. Hier spielte Kokemoor, der vor seinem Engagement in der Schweiz unter anderem einige Jahre im Drei-Sterne-Haus Waldhotel Sonnora in Dreis tätig war,  seine Erfahrung voll aus. Scherzhaft wurde hinterher von Seiten der Fachjury geäußert, dass sich der witzige Zweitplatzierte Jürgen Siegfried Witschko selbst bei deutschen Juroren um seine Chancen gebracht hatte, weil er sich bei seiner Vorstellung als „Kind von Cordoba“ bezeichnete. Denn damit meinte er seinen Geburtsjahrgang 1978, dem Jahr, in dem Österreichs Kickern das legendäre 3:2 gegen Deutschland bei der WM in Argentinien gelang.