Hospice de Beaune erzielt dritten Auktionsrekord in Folge

FRANKREICH (Beaune) - Das Hospice de Beaune erzielte jüngst bei seiner 154. Auktion einen Umsatz von 8,08 Millionen Euro und damit den dritten Rekord in Folge. Im Vergleich zum Vorjahr wurden zwei Millionen Euro mehr erzielt – ein Ergebnis, dass vom Veranstalter Christie´s als großer Erfolg aber von Frankreichs Negociants als „beunruhigend“ für den Markt eingestuft wird.

Aus 17 Ländern hatten sich 125 Kaufinteressenten versammelt – mit Ihren Geboten wurden insgesamt 30 Prozent mehr erzielt als bei der Auktion in 2013. „Der rote Clos de la Roche Cuvée Cyrot-Chaudron erzielte einen absoluten Rekord mit 74.900 Euro pro Fass und auch der weiße Grand Cru Batard-Montrachet Dames de Flandres wurde ebenfalls für einen Rekordpreis von 70.620 pro Fass ersteigert“, resümierte Anthony Hanson MW und Senior Consultant bei Christie´s, der die Auktion verantwortlich begleitete. 

Der Gesamtumsatz der Rotweine stieg um 3,4 Prozent zum Vorjahr während die Umsätze mit den Weißweinen um beachtliche 14,6 Prozent anzogen. Es wurden dieses Jahr auch mehr Fässer versteigert – in 2013 waren es 448 Fässer, jetzt 534 Fässer. Der Durchschnittspreis pro Fass stieg um 5,7 Prozent auf 13.750 Euro. „Das Ergebnis spiegelt die hohen handwerklichen Standards der Winzer vom Hospice de Beaund und deren Team wieder“, sagt Anthony Hanson.

Das ‚Sahnestück’, ein Fass des Corton-Bressandes Grand Cru wurde für 220.000 Euro von der Maison Albert Bichot gemeinsam mit kanadischen Freunden ersteigert. Der Erlös für das so genannte ‚Präsidentenfass’ spendet die Hospice de Beaune traditionell an gemeinnützige Institutionen. Dieses Jahr wurden teils bedacht der Verband Toutes à l'école (‚alle in die Schule’), eine Institution, die für Mädchen in Kambodscha die Schule finanziert  und die Image Fondation, die sich um die Forschung zu genetischen Krankheiten kümmert.

Aber nicht jeder in Frankreich ist mit den hohen Geboten für die Lose erfreut. „Ich bin besorgt über das Signal, dass dieser Auktionsrekord für den Markt aussendet“, sagt Frederic Drouhin, Präsident der Union des maisons de vins de Bourgogne (U.M.V.B). „Besonders die höheren Preise für die Rotweine sind beunruhigend für unsere Kunden. Vor allem wird damit eine psychologische Schwelle in den Exportmärkten, insbesondere im Schlüsselmarkt USA, aufgebaut.“

Eine Anekdote am Rande: Während einer Bieterpause zog Adriana Karembeu, ehemaliges slowakisches Modemodel, die Aufmerksamkeit auf sich. Karembeu, die das Fass Corton-Bressandes Grand Cru als Schirmherrin präsentierte, bot jedem Bieter, der bei mehr als 200.000 den Zuschlag erhalten sollte ihre mit Diamanten besetzte Brille als Zugabe an. Unter großem Beifall überreichte Karembeu ihre Brille schließlich an den Meistbietenden Albéric Bichot.