Wassermassen überschwemmen Weinregion Languedoc

04.10.2014 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Montpellier) - Die Niederschlagsmenge von zwei Monaten hat in nur drei Stunden die französische Weinregion Languedoc in ein Wassermeer verwandelt, wie in regionalen Medien berichtet wird. Laut Meteo France sind es die schlimmsten Überschwemmungen seit 60 Jahren in dieser Region. Ganze Weinberge stehen in den letzten Tagen des Septembers unter Wasser während die Ernte noch nicht abgeschlossen ist.

 

Die regionale Landwirtschaftskammer ist weiterhin mit der Erfassung der Schäden beschäftigt. „Rund 200 Winzer und Landwirte sind betroffen. Der Schaden ist noch nicht absehbar“, wird Jerome Despey, Winzer in Hérault und Präsident der Weinabteilung bei FranceAgriMer in der Presse zitiert. In einigen der am schlimmsten betroffenen Teilgebieten wie in Saint-Pargoiere, Plessan und Belange wurden sogar Reben von dutzenden Hektar einfach weggespült.

„Bei uns in Hérault haben die Winzer die Ernte weitgehend abgeschlossen. Ich schätze, dass hier noch in circa 15 Prozent der Rebflächen die Trauben am Stock hängen“, berichtet Pierre-Yves Rouille, Direktor der Genossenschaft Marseillan den Medien. „In unseren Lagerhallen steht das Wasser bis zu 15 Zentimeter hoch, allerdings hat die Flut in den Produktionshallen keinen nennenswerten Schaden angerichtet. In den Weinbergen sieht es anders aus – hier war ein Teil unserer Rebflächen von 25 Prozent überschwemmt. Glücklicherweise wurden wir durch die Wettervorhersage gewarnt. Wir haben dann schleunigst die Ernte vorangetrieben, obwohl wir noch gerne vier oder fünf Tage gewartet hätten.“

Bereits am 18. September beeinträchtige einen Überschwemmung im Languedoc-Roussillon die dortige Ernte und verursachte einen geschätzten Schaden von 22 Millionen Euro. Rund sechzig Gemeinden waren noch Anfang letzter Woche in höchster Alarmbereitschaft, obwohl die Stürme langsam nachließen. Rund 4.000 Menschen verbrachten die ganze Nacht auf Bahnhöfen, Turnhallen und Schulen, nachdem Sie in den Fluten nicht mehr weiter kamen. Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve hat angekündigt, die Region zu besuchen.

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