Weinauktionen sollen Südafrikas Weinen zum Durchbruch verhelfen

03.04.2014 - arthur.wirtzfeld

SÜDAFRIKA (Kapstadt) - "Die Weingüter Südafrikas sind auf einem guten Weg. Ihre TopWeine werden allmählich wahrgenommen und es gelingt ihnen, die Vorstellung der Verbraucher hinsichtlich ihrer Stellung im Reigen der feinen Weine zu korrigieren", sagt Bruce Jack, verantwortlich als Chef-Weinmacher von Accolade Wines. "Aber wir sind noch längst nicht am Ziel."

 

Das vergangene Jahr entwickelte sich relativ freundlich für Südafrikas Weine. Die Erzeuger nutzten konsequent die günstigen Wechselkurse in 2013, was zu einem Exportrekord von fast 527 Millionen Litern führe - einem Äquivalent von 700 Millionen Flaschen. Dennoch gibt es ein Stigma rund um südafrikanische Top-Weine, das es bisher noch verhindert, dass die feinen Tropfen in Top-Restaurants auf den Listen stehen. "Es gibt noch eine gläserne Decke - wir schauen schon durch, sind allerdings noch nicht durch. Aber wir werden irgendwann durchbrechen, wenn die Verbraucher erkennen, wie gut unsere Weine sind", sagt Bruce Jack.

Im Weinland Südafrika werden zur Zeit der Shiraz und der Viognier als Schlüsselrebsorten definiert und behandelt. Dies zeugt gerade beim Shiraz von einem enormen Wachstum der Anpflanzungen. In 1999 lag der Anteil dieser Rebsorte noch bei sieben Prozent, heute in 2014 bei beachtlichen 38 Prozent. Und dem Viognier, der einst von Frankreich nach Australien exportiert wurde und dort Furore machte, wird mittlerweile nachgesagt, dass er noch bessere Resultate in Südafrika erbringen kann.

Jüngste Auktionen beleben die feinen Weine Südafrikas und finden durchaus Anklang in der internationalen Weinszene. So verzeichnete die 29. Nedbank Cape Winemakers Guild Auktion Ende 2013 einen Anstieg von 14 Prozent in Bezug zu den Literpreisen. Und bei der ersten Charity Grape Wine Auktion Anfang März diesen Jahres erreichten die südafrikanischen Lose einen Gesamtumsatz von sieben Millionen Rand (knapp 436.300 Euro). Herausragend unter den Losen waren die Weine von Waterford Estate ("The Jem"), aufgeteilt in 0,75l-Flaschen und Magnums, die allein 160.000 Rand (ca. 11.000 Euro) erzielten. Und das Highlight der Auktion war ein Kombi-Los von 27 Jahrgängen (1980 bis 2009) der Weine von Meerlust Rubicon, inklusive Einladung und Lunch im Weingut sowie einer Luxus-Zugreise mit "Rovos Rail" von Pretoria nach Durban.

Auktionsleiter Mike Ratcliffe resümierte: "Ich bin überwältigt von dem Erfolg der Auktion, aber auch von den 250 Bietern aus Südafrika und Übersee, die sich intensiv auf die Weine Südafrikas vorbereitet haben."