Englands Weine auf Erfolgskurs

15.01.2015 - arthur.wirtzfeld

UK (Oxford) – Erste Prognosen der britischen Weinindustrie zeigen auf, dass der Umsatz mit englischen und walisischen Weinen in 2015 die Marke von 100 Millionen Pfund (knapp 130 Millionen Euro) übersteigen wird. Der Umsatz mit heimischen Weinen in 2014 wurde mit 78 Millionen Pfund (circa 100 Millionen Euro) beziffert. „Wein wird einer der wichtigsten Faktoren im Exportgeschäft in den kommenden Jahren sein“, sagte Elizabeth Truss, Mitglied des Parlaments und Staatssekretärin für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (DEFRA), während der kürzlich abgehaltenen Oxford Farming Conferenz.

 

Die Vereinigung der englischen Weinproduzenten (EWP) wies darauf hin, dass die Prognose auf einer groben Schätzung der Umsätze des britischen Einzelhandels beruht und aufgrund dessen, dass die Rebflächen in den letzten Jahren stark angestiegen seien. „Wir erwarten ein stetes Umsatzwachstum, vor allem auch wegen der sehr guten Ernte in 2014“, sagt Julia Trustram Eve, Direktorin für Marketing bei der EWP. „Die Weinindustrie ist in guter Stimmung, denn auch die Zuwächse im Export sind uns sicher.“

Allerdings werden zur Zeit nur kleinere Mengen der englischen und walisischen Weine exportiert, „... aber das werde sich ändern“, meint Trustram Eve. Laut Erhebungen der DEFRA werden englische Schaumweine bereits in 13 Länder exportiert. Mehrere der großen englischen Erzeuger wie Chapel Down oder Ridgeview arbeiten nach eigener Aussage hart daran, ihre Exporte zu erhöhen. Aber auch die übrigen Winzer profitieren bereits von der Lobbyarbeit der Regierung, die dabei hilft, dass die Botschaften des Landes mit eigenen Weinen bedient werden. So wurde beispielsweise der Ridgeview's Bloomsbury 2011 während des Besuchs des Duke und Duchess of Cambridge in New York bei den Dinners kredenzt. „Wichtig ist, dass wir bei offiziellen Anlässen gute Weine reichen, es müssen nicht unbedingt englische Weine sein“, mein Trustram Eve. Ob diese Meinung so gut bei der britischen Weinindustrie ankommt, könnte man durchaus bezweifeln.