Kaliforniens Weinjahr 2015: "Knapp aber vielversprechend"

14.11.2015 - arthur.wirtzfeld

USA (Kalifornien) - Die California Wines, ein Zusammenschluss von über 1.000 kalifornischen Weingütern und Betrieben aus der Weinbranche, bezeichnen die Weinernte 2015 als "knapp und vielversprechend". Auf einen warmen und eher als sonst beginnenden Frühling folgte am Ende der Saison die früheste Ernte dieses Jahrhunderts. Doch durch widrige Witterung während der Blütezeit in verschiedenen Teilregionen war schon früh klar, dass geringere Mengen unvermeidlich seien.

 

Nach drei Jahren andauernder Dürre und weiteren eher großzügigen Jahren (2012 bis 2014) entwickelten sich die Beeren dieses Jahr nicht zu voller Größe - ein Phänomen, das im Durchschnitt bei allen Traubensorten, aber besonders beim Pinot Noir und Chardonnay, am auffälligsten beobachtet werden konnte. Auch aus diesem Grund fielen die Renditen mit 0,8 Tonnen pro Hektar - beispielsweise an der Sonoma Coast oder weiter im Süden in Santa Barbara - niedriger aus als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. In den weiter im Inland liegenden Weinregionen sind die Renditen des Pinot Noir fast unverändert - dagegen war im Napa Valley die Ernte des Cabernet Sauvignon in ihrer Quantität ebenfalls vermindert.

Da die kleineren Trauben gleichmäßiger und auch schneller reiften, war zu Beginn der Ernte hektische Betriebsamkeit allerorten zu spüren. Zuerst wurden schon Anfang August die Trauben des Pinot Noir und des Chardonnay geerntet, gefolgt und ebenfalls ungewöhnlich früh die Trauben des Cabernet Sauvignon. Für alle Winzer, die ihren Fokus auf reifere Tannine und dunklere Farben legten, waren die Wärmespitzen im September überraschend. Dadurch bedingt erreichten die Trauben extrem schnell ihre physiologische Reife, was letztlich ebenfalls zur geringeren Ausbeute beitrug.

In dem noch sehr frühen Stadium der sich entwickelnden Weine, sei die Qualität laut California Wines "vielversprechend". Niedrigere Renditen und außergewöhnliche Konzentration seien die Gründe hierfür. Der Jahrgang 2015 wird demnach schon mit dem äußerst erfolgreichen Jahrgang 2013 verglichen, allerdings in der Qualität, nicht in der Quantität. Neben perfekter Reife der Trauben und außergewöhnlicher Qualität des Traubensaftes - leider mit einem Verlust von bis zu 35 Prozent an Menge - bescheinigen die Winzer aus allen Regionen Kaliforniens dem Jahrgang 2015 unisono Bestnoten. Und wir wissen ja, knappe Mengen aus besten Jahren erhöhen die Nachfrage aber auch den Preis.

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