Loi Evin: Französischer Gesetzgeber kippt Reformpläne

20.08.2015 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Paris) - Frankreichs Gesetzgeber hat angekündigt, das umstrittene Loi Evin, das auch die Weinwerbung regelt, nicht zu reformieren. Benannt nach dessen Verfasser Claude Evin - regelt das seit Januar 1991 geltende Loi Evin, das Rauchen und den Alkoholismus in der französischen Gesellschaft. Im Kampf gegen das Rauchen sieht das Gesetz hierfür grundsätzliche Verbote vor und im Kampf gegen den Alkoholismus, schränkt das Gesetz die Werbung alkoholischer Getränke stark ein.

 

Währenddessen haben die Aktivisten unter den Reformern angekündigt, weiter zu kämpfen. Eine Änderung der derzeitigen Vorschriften im Loi Evin wurden als "Marcron Gesetz" entwickelt, um die Wirtschaft allgemein zu stimulieren und auch die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen im Weintourismus, Weinproduktion und Weinhandel zu stärken. Die Reformer fühlen sich vom Rat der Regierung missverstanden.

"Der Verfassungsrat hat das letze Wort in Frankreich", wird Arnaud Terrisson, Sprecher der Vins et Societé in den französischen Medien zitiert. "Es stört uns nicht die Kritik an dem Wortlaut unserer Vorschläge, noch die Relevanz einzelner Gesetzestexte. Wir werden Hollande nach seinem Respekt vor und seinem Engagement für die Weinindustrie befragen und ihn bitten, so schnell wie möglich Stellung zu beziehen."

Schon mehrmals hat die französische Weinindustrie versucht, die Gesetze des Loi Evin zu ihren Gunsten aufzuweichen. Revisionen sind vor Gerichten bisher erfolglos geblieben. Der Journalismus und die Medien, die das Thema seit Jahren begleiten, haben in diversen Beiträgen der französischen Regierung - unabhängig der Präsidentschaft -  immer wieder eine "Anti-Wein"-Haltung bescheinigt.

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