Die ewigen Protagonisten: Italien, Frankreich, Spanien

Weltweite Weinproduktion auf Rekordkurs

Text: Arthur Wirtzfeld | Veröffentlicht: 26. November 2018


FRANKREICH (Paris) – Die weltweite Weinproduktion hat in diesem Jahr eines der besten Niveaus seit der Jahrtausendwende erreicht. Die Internationale Weinorganisation (OIV) mit Sitz in Paris teilte am Montag während des Internationalen Weinbau- und Weinkongresses in Punta del Este in Uruguay mit, «…jüngsten Schätzungen zufolge wird die Produktion weltweit 279 Millionen Hektoliter betragen. Dies sind 13 Prozent mehr als im Vorjahr», hiess es auf der Pressekonferenz.

Eine im wahrsten Sinne des Wortes naturgemäss völlig andere Voraussetzung als im vergangenen Erntejahr. In 2017 war die Weinproduktion weltweit auf ein 50-Jahres-Tief gefallen. Die OIV sprach von einem «historisch schwachen» Jahrgang. In den drei grössten Herstellerländern Italien, Frankreich und Spanien hatten Frost im Frühjahr und trockene Sommer zu Ernteeinbrüchen geführt.

Die Zahlen

Die Produktion 2018 werde hingegen eine der höchsten seit 2000, betonte die OIV. Demnach verteidigt Italien mit 48,5 Millionen Hektolitern seinen Titel als grösster Weinhersteller der Welt, gefolgt von Frankreich (46,4 Millionen Hektoliter) und Spanien (40,9 Millionen Hektoliter). Deutschland liegt (nach Angaben des statistischen Bundesamtes) in etwa bei knapp elf Millionen Hektolitern. Den höchsten Weinkonsum verzeichneten nach wie vor die gleichen Protagonisten: die USA, gefolgt von Frankreich, Italien, Deutschland und China.

Kurzer Blick nach Deutschland

Aus der aktuellen Datensammlung des Deut­schen Wein­in­sti­tuts (DWI), hier nachzulesen – goo.gl/n4LmWT – geht hervor, das rund 10,74 Millionen Hektoliter geerntet wurden. Das Statistische Bundesamt, das im Auftrag des DWI die Zahlen final ermittelt hat, kam erwartungsgemäss auf eine leicht höhere Summe, auf 10,9 Millionen Hektoliter. All dies ist einerseits erfreulich, andererseits ist mit einem Preisdruck zu rechnen. Insbesondere die Kellereien sind von den medialen Hurra-Meldungen gar nicht begeistert, weil deren Vertragspartner durch die gegebenen Mengen versuchen werden, die Preise ob der jetzt zu Verfügung stehenden Mengen zu drücken.

Deutschland ganz vorne beim Burgunder

Übrigens, auch eine bemerkenswerte Zahl: Deutsch­land ist laut DWI mit einer Reb­flä­che von 5.334 Hekt­ar einer der gröss­ten Weissburgunder-Produzenten der Welt. Dabei haben sich die Anbauflächen für diese Rebsorte seit 1995 von damals 1.822 Hektar um satte 3.512 Hektar erhöht. Allgemein starten aktuell die Burgunder-Sorten in Deutschland durch. Mit Rebflächen von 6.402 Hektar für Grauburgunder und 11.767 Hekt­ar für Spätburgunder belegt Deutschland im inter­na­tio­na­len Ver­gleich einen bemerkenswerten drit­ten Platz unter den welt­weit gröss­ten Erzeu­ger­län­dern.

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