Das Rotweinherz Österreichs

Burgenland

Fotos: ÖWM / Robert Herbst, WSNA, Herbert Lehmann

  • Weingartenkapelle in Neckenmarkt, Mittelburgenland
  • Ried Klein Csater, Kohfidisch, Eisenberg
  • Ried Altes Weingebirge Neckenmarkt Mittelburgenland
  • Ried Kogelberg, Naturpark Rosalia, Rohrbach bei Mattersburg, Rosalia
  • Leithaberg

Die Weinregion Burgenland ist geprägt vom kontinental-heissen pannonischem Klima. Dieses verleiht vor allem den Rotweinen in der Region ihren typischen Charakter. So stammen aus dem Burgenland die körperreichsten Rotweine Österreichs, Blaufränkisch und Zweigelt geben hier den Ton an. Die burgenländischen Winzer wissen aber auch mit komplexen Weissweinen und aussergewöhnlichen Süssweinen zu bestechen.

Das Burgenland ist das jüngste österreichische Bundeland. Es wechselte erst im Jahr 1921 von Ungarn nach Österreich. Im Burgenland finden sich sechs Herkunftsangaben bei Qualitätswein: Neusiedlersee, Rust und Leithaberg im Norden, weiter südlich Rosalia, das Mittelburgenland und schliesslich Eisenberg.

Der Mittelburgenland DAC wurde mit dem Jahrgang 2005 zum ersten herkunftstypischen Wein im Burgenland und war der erste rote Herkunftswein mit typischem Geschmacksprofil. Danach folgten Leithaberg DAC und Eisenberg DAC (2010), Neudiedlersee DAC (2012) und Rosalia DAC (2018). Die Einführung des Ruster Ausbruch DAC im Jahr 2020 bedeutete den jüngsten Zuwachs in der burgenländischen DAC Familie. Es ist die erste Herkunft, die ausschliesslich für Süsswein geschützt ist.

Die Dreifaltigkeit der burgenländischen Weinkompetenz

Blaufränkisch ist mit einem Anteil von 20,8 Prozent die am weitesten verbreitete Rebsorte im Burgenland. Der Eisenberg im Süden bietet mit seinem speziellen Boden und einem Hauch steirischer Frische im Klima ideale Bedingungen für mineralische und elegante Rotweine. Im Mittelburgenland und im Gebiet Rosalia, wo die Reben auf schweren Lehmböden wachsen, bringen die Winzerinnne und Winzer Blaufränkisch mit besonderer Fruchttiefe und Länge hervor.

Aber auch Liebhaber von komplexen Weissweinen kommen im Burgenland auf ihre Kosten. Beispielsweise bildet der Ostabhang des Leithagebriges mit seinen Schiefer- und Kalkböden ein einzigarties Terroir für Weissburgunder, Chardonnay oder den Grünen Veltliner. Die Weine von diesen kühleren Lagen zeichnen sich aus durch ein raffiniertes und vielschichtes Bukett.

Süsswein gilt ebenso als besondere Spezialität im Burgenland. Mit dem Ruster Ausbruch gehört einer der berühmtesten Süssweine der Welt als Fixpunkt zur regionalen Weinidentität. Der Seewinkel im Gebiet Neusiedlersee im südlichen Teil des Ostens zählt zu den wenigen grossen Süssweinhochburgen der Welt. Das spezielle Mikroklima mit einer hohen Luftfeuchtigkeit begünstigt im Herbst die Bildung der Edelfäule. Somit können die Winzerinnen und WInzer regelmässig grosse Beeren- und Ttockenbeerenauslesen gewinnen.

Zur Vielfalt der Weine im Burgenland trägt auch der Pioniergeist der Winzerinnen und Winzer bei. Er gilt als besondere Qualität der hiesigen Weinwirtschaft. Mut und Ideenreichtum sorgten dafür, dass auch Weine aus internationalen Rebsorten und kraftvolle Rotwein-Cuvées in den letzten Jahren immer mehr Anerkennung erhielten.