Let it Rock!

Marquis de Terme

mit Ludovic David

Seit Ludovic David das Cru Classé in Margaux leitet, geht auf Marquis de Terme die Post ab. Der quirlige Weinmacher und Rockmusiker ist nie um eine gute Idee verlegen, wenn es darum geht, die These der elitären, unnahbaren Weinregion zu widerlegen.

Musik habe ich mit 16 Jahren begonnen, in den 1980er Jahren, der Zeit der analogen Synthesizer. Heute spiele ich einen Nord Electro, sozusagen den König aller Synthesizer. Ich wurde von New-Wave-Gruppen wie Indochine und Depeche Mode beeinflusst. Synthesizer überall! Ich habe Kurse in Orgelspiel belegt und spielte als Student in mehreren Gruppen. Ich wirke bis heute in einer Band mit, die regelmässig auf der Bühne steht.

Musik ist eine wichtige Klammer in meinem Leben. Für mich ist sie das ideale Mittel, etwas Distanz zu gewinnen zu den Sorgen und Problemen des Alltags. Eine Aktivität, die den Kopf frei macht, die Gehirnzellen durchlüftet, ganz ähnlich wie der Sport. Doch Musik stellt auch hohe Ansprüche. Eine Band ist ein Kollektiv. Wenn du einen Fehler begehst, leiden alle darunter. Jeder muss die richtige Note im richtigen Moment spielen, muss das Arrangement aus dem Effeff kennen und seinen Part beherrschen, muss voll hinter dem Stil stehen, den die Band spielt, muss das Seine dazu beitragen, dass der Groove abgeht. Das Durchschnittsalter in meiner Gruppe beträgt fast 50 Jahre. Alle Mitglieder stehen voll im Berufsleben, alle haben einen Job mit Verantwortung.

Wenn es eine direkte Parallele gibt zwischen meinem Steckenpferd und Marquis de Terme ist es dies: Ich will dieses traditionelle Classé-Gut in Margaux rocken lassen! Unsere Weine sollen populär sein wie Popmusik, aber auf höchstem Niveau. Marquis de Terme soll zum multikulturellen Gesamtkunstwerk werden, zum lebendigen Kollektivabenteuer. Wir engagieren uns für den Weintourismus, bald mit eigenem Restaurant, organisieren Fahrten durch die Reben mit dem Fahrrad oder dem Elektrotrottinett, vermitteln thematische Kulturrundfahrten mit dem Schiff, organisieren Kinoabende, Kunstausstellungen, Rockkonzerte und vieles, vieles andere mehr. Man kann sich über das elitäre Image von Bordeaux beklagen oder etwas dagegen tun – ich bin klar für die zweite Lösung!