Rochet (oder Rochette) ist ein altes Gut in Saint-Estèphe

Lafon Rochet: subtile Detailpflege

Text & Fotos: Rolf Bichsel

Er hat Lafite-Rothschild gegen Lafon Rochet eingetauscht:Als ­Verwalter von Lafon Rochet ist Unternehmer Christophe Congé der verlängerte Arm des neuen Besitzers Jacky Lorenzetti.

Rochet (oder Rochette) ist ein altes Gut in Saint-Estèphe. Den heutigen Namen erhielt es im 17. Jahrhundert durch die Heirat der damaligen Eignerin Antoinette de Guillmotes mit dem Edelmann Etienne de Lafon. Roche bedeutet Felsen und Rochette kann als Geröll verstanden werden – damit ist schon einiges erklärt.

1855 wurde Lafon-Rochet klassiert, und ab 1960 brachte die Familie Tesseron das Gut auf Vordermann und tätigte nicht zuletzt in den letzten zehn Jahren weiter grosse Investitionen, baute die Kelleranlagen um und aus, pflanzte Hecken und Bäume und brachte Lafon-Rochet auf den Weg des naturnahen Weinbaus. Ihren Einsatz führt heute die Familie weiter, die Lafon Rochet vor kurzem erworben hat: die Familie Lorenzetti, bereits Besitzer von Lilian Ladouys und Pédésclaux sowie Teilhaber von Château d’Issan. Mit den 80 Hektar von Lilian Ladouys lässt Jacky Lorenzetti folglich heute rund 120 Hektar in Saint-Estèphe bestellen. Die Gutsleitung hat vor kurzem Christophe Congé angetreten, der seine Sporen auf Lafite-Rothschild abverdient hat. «Für mich ist das eine enorme Herausforderung. Ich habe das Gut, das in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht hat, in bestem Zustand übernommen. In einer ersten Phase geht es mir darum, Lafon Rochet, die Weine, aber auch die gut eingespielte Equipe im Detail kennenzulernen und natürlich auch die 40 Hektar an einem Stück, was schon an sich eine Besonderheit darstellt im zerstückelten Saint-Estèphe. Nur wer subtil jedes Detail berücksichtigt, kann auf so hohem Niveau noch Fortschritte erzielen. Basis für grosse Weine bildet eine lapidare Erkenntnis: Es braucht erstklassige Trauben. Das wiederum bedeutet, minutiös zu arbeiten und der Natur und dem Terroir allergrössten Respekt zu zollen.»

Die relativ kühlen Böden von Sand, Kalk und Kies, immer vermischt mit (blauem) Lehm sind besonders charakteristisch und ergeben einen vollmundigen, aber auch besonders frischen, eleganten, trinkigen Wein. An diesem Grundcharakter soll sich nichts ändern. «Wir können und werden nur eines tun: Lafon Rochet weiter verfeinern.»