Weinernte im Burgund, Frankreich

Burgund-Jahrgang 2021: Sehr klein, aber mit Potential

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 10. Oktober 2021


Die Winzer im Burgund erwartet – fast wie in ganz Frankreich – eine historisch kleine Ernte. Dafür sorgt der kühlere Jahrgang wohl aber für eine typischere Qualität der Weine als die letzten beiden, sehr warmen Jahrgänge. Das teilt das BIVB (Bourgogne Wine Board) mit.

Derweil steigen die Verkäufe von Weinen aus dem Burgund wieder deutlich an. Sie übertreffen sowohl in Frankreich als auch in den Exportmärkten nicht nur die des Krisenjahrs 2020, sondern auch die vor Beginn der Pandemie.

Kühles Wetter hielt Winzer auf Trab

Nachdem die Winzer im Burgund zunächst im April mit historisch harten Spätfrösten zu kämpfen hatten, wurde es auch noch im Mai kälter und feuchter als üblich. Da es im Juni dann aber schnell sehr warm wurde, begann die Blüte im Weinberg sehr früh. Im Sommer regnete es dann überdurchschnittlich viel, und lokal kam es zu Hagelschäden.

Die Lese für Crémant de Bourgogne begann am 8. September, die für die Stillweine am 18. September, wobei die Trauben für Rotweine in diesem Jahr ausnahmsweise früher gelesen wurden als der Chardonnay.

Erste Schätzungen für die Mengen des Jahrgangs 2021 liegen zwar noch nicht vor, auch wenn eine sehr kleine Ernte zu vermuten ist. Was die zu erwartende Qualität der Weine des Jahrgangs betrifft, so gebe es aber einige Indikatoren für das aromatische Potential der Trauben, so das BIVB: «Das Zucker-Säure-Verhältnis stimmt mit klassischen Eigenschaften überein, die von Liebhabern der Bourgogne-Weine geschätzt werden. Der Jahrgang 2021 scheint ein Klassiker für die Region zu sein.»

Die nächsten zwei Jahre könnte es knapp werden

Der Jahrgang 2020 im Burgund wiederum war eher groß, was sich nun auf die verkauften Mengen auswirkt. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurde bei den Exporten ein starkes Wachstum von 22,1 % nach Volumen und 26,2 % beim Umsatz im Vergleich zu 2019 zu verzeichnen, berichtet das BIVB. Im Krisenjahr 2020 hatte es durch die besonderen Umstände der Pandemie deutliche Rückgänge gegeben, weshalb das BIVB den Vergleich zum Jahr davor zieht.

Die Wein-Bestände m Burgund sind derzeit eher niedrig. «Der aktuelle Konsumboom und die kleine Ernte 2021 ein sehr sorgfältiges Mengen- und Verteilungsmanagement erfordern. Dies ist eine der größten Herausforderungen der Branche in den nächsten zwei Jahren», berichtet das BIVB.

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