Trockenster Juli seit über 50 Jahren

Bordeaux: Verbot künstlicher Bewässerung wegen Hitzestress gekippt

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 8. August 2022


Die anhaltende Hitze nimmt das Bordelais so schwer mit, dass nun sogar Tabus gebrochen werden. Eigentlich ist die künstliche Bewässerung in der Region Bordeaux nicht erlaubt. Nun haben aber drei Appellationen die Regel gekippt, um den Trockenstress für die Reben zu lindern, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtet.

So trocken wie seit 1959 nicht

Konkret darf in Pessac-Léognan, Pomerol und Saint-Émilion seit Juli bewässert werden. Vertreter der nationalen Appellationsbehörde Frankreichs, der INAO, besuchten die Region zur Einschätzung der Lage und gaben anschliessend grünes Licht.

Normalerweise ist die Bewässerung in der Region verboten. Allerdings gab es jüngst Änderungen im Winzergesetz, dem Cahier des Charges, wonach Bewässerung erlaubt ist «bei anhaltender Trockenheit und wenn diese die gute physiologische Entwicklung der Rebe und die Reifung der Trauben stört». Der Juli 2022 war laut dem nationalen Wetterdienst Météo France der trockenste in Frankreich seit 1959.

Dennoch, so berichtet AFP, sei die Region schlecht für die Bewässerung der Weinberge gerüstet, da der Weinbau nicht auf das regionale Wassernetz zurückgreifen darf. Stattdessen seien die Winzerinnen und Winzer zum Beispiel auf Brunnen angewiesen. So hofft man in der Region weiter darauf, dass es in den kommenden Wochen doch noch etwas regnen möge.

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