Fabelhafte Vinotheken

Eric Manz zeigt seine Böden - VINUM

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 07. Februar 2023


Ein Panorama-Blick auf die Hügellandschaft draussen, drinnen eine hypermoderne, aber auch gleichzeitig warme Einrichtung: Eric Manz hat sich mit seiner neuen Vinothek in seinem Weingut in Weinolsheim (Rheinhessen) einen 18 Jahre lang gehegten Wunsch erfüllt. 

«Mir ging es darum, eine Vinothek zu bauen, die zeitlos modern ist», erklärt der 45-Jährige. Schon als das Weingut im Jahr 2005 vom Weinolsheimer Ortskern in die Weinberge aussiedelte, hatte er den Bau eines edel gestalteten Showrooms im Sinn. Ende des vergangenen Jahres war es dann soweit: die neue Vinothek wurde eröffnet.

Weinbergsböden an den Wänden 

Zusammen mit dem Architekten Tim Reiter aus Kindenheim in der Pfalz ersann Eric Manz das Objekt, das alle Facetten seines Weingutes widerspiegeln soll. Der Hingucker sind riesige Tafeln im Innenraum, auf denen alle Bodenprofile der Manz’schen Weinberge aufgebracht sind. Dafür liess der Winzer einen Geologen jeweils zwei Meter tiefe Löcher in den Weinbergen bohren und je eine Schicht vom Tonmergel, Kalkstein, Rotschiefer und Löss abtragen.

Auf der Tafel mit dem Tonmergel – dem Terroir von Weinolsheim – brachte er auch eine 50 Jahre alte Rebwurzel auf, die sich nun vom Verkostungsraum bis in den Raritätenkeller darunter zieht. «Sie symbolisiert, dass wir in Weinolsheim verwurzelt sind», erklärt der Winzer. Sie wird vor der dunklen Wand mit Spotlichtern angestrahlt, so dass sie sie sich dreidimensional abhebt, genauso wie die Muschelfossilien im Kalkstein. 

Auf einer anderen Wand ist, in Schwarz und Gold, eine Karte angebracht, die in der alle Lagen des Weingutes verzeichnet sind. Daneben knistert hinter Glas ein Kamin.   

 

Eichenmöbel erinnern an Weinfässer

Der Innenraum ist geprägt von Sichtbeton – derzeit eine der angesagtesten Materialien für Neubauten in Weingütern – und natürlich vom Glas der Fensterfront, durch die man auf die Weinberge auf dem Petersberg blickt. Decke, Tische und die Theke im Verkostungsraum sind aus Eichenholz gefertigt, um einen Bogen zu den Eichenfässern im Keller zu spannen. Graue und gelbe Polsterstühle und Loungesessel laden zum Entspannen ein.

Die Außenfassade ist mit anthrazitfarbenem Trespa verkleidet, einem innovativen Material für hinterlüftete Fassaden aus Holzfasern und Phenolharz. «Alles ist mit Blick auf Nachhaltigkeit gebaut und mit regionalen Partnern», betont Eric Manz.  

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