Keine Lust auf Smaragd, Federspiel, Steinfeder

Zweiter Winzer tritt aus Verband Vinea Wachau aus

Franz-Josef Gritsch, einer der renommiertesten Winzer in der Wachau (Österreich), wird in Zukunft auf die Einteilung der Wachauer Weine in Steinfeder, Federspiel und Smaragd verzichten. Er ist damit der zweite Spitzenwinzer nach FX Pichler, der aus der Kategorisierung des Gebietsschutzverbandes Vinea Wachau austritt. Das berichten mehrere österreichische Medien, darunter der «Kurier».    

Schon ab Jahrgang 2023 umgestellt

Bereits den Jahrgang 2023 will Franz-Josef Gritsch nicht mehr mit diesen Bezeichnungen herausbringen. Im DAC-System, in das Weine in ganz Österreich klassifiziert und das die Herkunft in den Mittelpunkt stellt, sehe er ein das höhere Zukunftspotenzial, erklärte der Winzer seine Entscheidung. 

Zwei Systeme «verwirrend» für Verbraucher

Innerhalb der Vinea Wachau habe man die Chance verpasst, mit der Einführung des DAC-Systems im Jahr 2020 eine zeitgemässe Adaption vorzunehmen. Beide Klassifizierungssysteme parallel laufen zu lassen, führe bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern nur zu Verwirrung. 

Einerseits «Wie», andererseits «Warum»

Emmerich Knoll jun., Vorstand in der Vinea Wachau, sieht die beiden Systeme nicht in einer Konkurrenz zueinander: Das eine System zeige an, wie der Wein schmeckt, zum Beispiel stehe die Kategorie Steinfeder an, dass es sich um einen leichten Wein handele. Das DAC-System wiederum diene der Erklärung, warum ein Wein so schmecke. 

F.X. Pichler schon seit 2020 raus

Im Jahr 2020, als das DAC-System in der Wachau eingeführt wurde, war bereits das Top-Weingut F.X. Pichler aus der Vinea Wachau ausgetreten. Als Grund gab Lucas Pichler damals an, die Einführung des DAC-Systems wäre der ideale Zeitpunkt gewesen, «um diese älteren Richtlinien zu überarbeiten und den Einsatz von Smaragd auf Top-Standorte zu beschränken oder sogar ganz abzuschaffen, zumal die globale Erwärmung [sie] ohnehin obsolet gemacht hat.»

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