Preis der Deutschen Weinkritik 2023

«Zukunftsweine» und Heinrich Männle ausgezeichnet

Weine für eine nachhaltige Zukunft machen die rheinhessischen Winzerinnen Eva Vollmer und Hanneke Schönhals, gemeinsam mit 56 weiteren Betrieben aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Unter der Marke «Zukunftsweine» promoten und verkaufen sie gemeinsam ihre Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, so genannten Piwis. Für ihren Erfolg zeichnete sie der Verband der deutschsprachigen Weinpublizisten Weinfeder e.V. nun mit dem «Preis der Deutschen Weinkritik» aus.

«Rotwein-Männle» auf dem Podium

Die Auszeichnung «Weinpersönlichkeit des Jahres» des Verbands erhielt der Durbacher Winzer Heinrich Männle, der als einer der Rotweinpioniere Badens gilt – der heute 90-Jährige wurde auch als «Rotwein-Männle» bekannt.

«Eine echte Perspektive»

In ihrer Laudatio auf die «Zukunftsweine» erklärte Katja Apelt, Chefredakteurin der Fachzeitschrift Wein+Markt: «Piwis sind für den Weinbau, gerade auch unter den Bedingungen des Klimawandels und seiner extremen Wetterverhältnisse, eine echte Perspektive.» Die neuen Rebsorten seien widerstandfähig gegen Falschen und Echten Mehltau, was bis zu 80 Prozent der Pflanzenschutzmittel einsparen kann – keine andere landwirtschaftliche Branche verbraucht so viele Pestizide wie der Weinbau. In der Folge würden weniger Traktorfahrten nötig, was zudem CO2 einspart. Und wo weniger Pflanzenschutz aufgebracht werde, freuten sich auch die Insekten.

Piwi prominent im Handel platziert

Das Thema Piwi ist zwar nicht neu – doch die Winzerinnen haben es geschafft, das Thema auch ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, und nicht zuletzt die entsprechenden Weine an prominenten Stellen im Handel zu platzieren. «Nach nicht mal zwei Jahren hat das Team mit viel Power, Witz, Kommunikation und Durchsetzungsvermögen – und nicht zu vergessen Teamarbeit – ein valides Winzernetzwerk aufgebaut», lobte Katja Apelt die Initiative «Zukunftsweine».

Pionier gegen Widerstände

Laudator und Weinfeder-Vorstandsmitglied Rudolf Knoll würdigte das jahrzehntelange Engagement des umtriebigen Weinmachers für den badischen Wein. Im Interview plauderte der Winzer über seine Erfahrungen und die Widerstände, auf die er in jüngeren Jahren in der badischen Winzerschaft stiess, bevor seine Leistung anerkannt wurde.

Auszeichnung für Verdienste im Weinbau

Den «Preis der Deutschen Weinkritik» und die Auszeichnung «Weinpersönlichkeit des Jahres» vergibt der Verein der Weinjournalisten alljährlich an Projekte und Personen, die sich besondere Verdienste um den Weinbau erworben haben, aber auch an Projekte in der Weinbranche, die den Gemeinschaftsgeist fördern.

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