Flaute in den Kellern

Weinbestände in Deutschland schrumpfen deutlich

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 22. Dezember 2021


Der gute Weinabsatz im vergangenen Jahr hat die Bestände in Deutschland sinken lassen. So lagerten zum Stichtag 31. Juli 2021 mit 11,5 Millionen Hektolitern hierzulande 7,3 Prozent weniger Wein und Schaumwein als im Vorjahr, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) auf Basis einer Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes mitteilte.

Geringer waren die Bestände in den letzten fünf Jahren nur im Jahr 2018, als in Deutschland zum gleichen Stichtag nur 11,1 Millionen Hektoliter Wein und Schaumwein lagerten. Grund dafür war damals der unterdurchschnittliche Ertrag des Jahrgangs 2017.

Besonders Schaumwein betroffen

Die Stillwein-Bestände in Deutschland beliefen sich auf 9,3 Millionen Hektoliter und gingen um 6,4 Prozent zurück, während die Bestände von Schaumweinen mit 10,8 Prozent etwas stärker zurückgingen und 2,2 Millionen Hektoliter umfassten.

Der Handel und die Erzeuger hielten die Wein- und Schaumweinbestände jeweils rund zur Hälfte vor. Sie stammten zu rund 70 Prozent aus heimischer Produktion und teilten sich zu 62 Prozent auf Weisswein und zu 38 Prozent auf Rotwein auf.

Jahrgang 2021 in Europa sehr klein

Europaweit werden sich die Weinbestände im kommenden Jahr weiter verknappen, da für den Jahrgang 2021 im Durchschnitt 13 Prozent weniger Wein gelesen wurde, wie die Europäische Kommission berichtete. Grund dafür waren schwerwiegende Spätfröste im Frühjahr und der verregnete Sommer.

Vor allem die grossen Erzeugerländer meldeten starke Rückgänge: Die italienische Ernte wird auf 44,6 Millionen Hektoliter geschätzt, was einem Rückgang von 9 Prozent entspricht; die spanische Ernte wird auf 39 Millionen Hektoliter geschätzt (Ernteminus von 15 Prozent) und Frankreich – zum ersten Mal nur drittgrösster Leseguterzeuger in der EU – erwartet eine Erntemenge von 33 Millionen Hektolitern und damit einen historisch schlechten Ernteertrag, der 27 Prozent unter dem der Vorjahresernte liegt. Deutschland wiederum kam glimpflich davon: Hier wurden sogar 3 Prozent mehr als im Vorjahr gelesen.

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