Konsortium schlägt Alarm

Produktion von Chianti soll gedrosselt werden

Text: Alice Grundlach | Veröffentlicht: 16. Juni 2023


Sinkende Umsätze und steigende Kosten, daraus ziehen die Chianti-Erzeuger nun die Konsequenzen. Das Konsortium für den Chianti beschloss am Donnerstag laut einer Pressemitteilung, die Erträge in den Weinbergen um zehn Prozent zu reduzieren. Der Sektor sei unter Druck, die Produktion müsse gedrosselt werden, erklärte der Präsident des Konsortiums, Giovanni Busi.

Druck auf Lager verringern

«Es ist notwendig geworden, die Produktion zu verringern, um die Menge der in den Lagern angesammelten Weine nicht zu vergrössern.» Der Umsatz, berichtete Busi, sei im Jahr 2022 um 14 Prozent zurückgegangen im Vergleich zum Vorjahr.

«Seit 2017 kein normales Jahr mehr»

«Wenn wir über das Preis-Kosten-Verhältnis sprechen, gibt es ein starkes Ungleichgewicht aufgrund der Inflation.» Zwar seien die Preise im Durchschnitt um vier bis sechs Prozent gestiegen aber die Kosten seien viel stärker gestiegen, vom Diesel für Traktoren bis hin zu Düngemitteln. Auch die Preise für Flaschen sind im vergangenen Jahr in die Höhe geschossen. «All dies stellt eine grosse Schwierigkeit für unsere Betriebe dar. In der Praxis haben wir seit 2017 kein normales Jahr mehr erlebt: Die Alarmglocken läuten schon seit einiger Zeit für den gesamten Sektor», gab Busi zu bedenken.

Preise sinken unter Produktionskosten

In den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 seien zwar die Umsätze des Vorjahreszeitraums erreicht worden, allerdings seien das immer noch 14 Millionen Flaschen weniger als im Jahr 2021. Gleichzeitig seien die Erntemengen des Jahrgangs 2022 um 20 Prozent höher gewesen als im Jahr davor. Das habe zu einem Anstieg der Lagerbestände und einer Marktberuhigung geführt, die die Preise erneut unter die Produktionskosten sinken liess.

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