Bierprobleme

Gestundete Biersteuer und Rückrufe

Text: Arthur Wirtzfeld | Veröffentlicht: 24 November 2020


DEUTSCHLAND (Augsburg) – Hunderte deutsche Brauereien haben infolge der Corona-Krise die Stundung fälliger Biersteuer beantragt. Noch vor dem aktuelle Lockdown stellten 383 der über 1500 Brauereien in Deutschland einen entsprechenden Antrag bei ihrem Finanzamt, wie die „Augsburger Allgemeine“ jüngst unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine aktuelle FDP-Anfrage berichtete. Demnach stundeten die Finanzbehörden den Brauereien insgesamt 79,1 Millionen Euro.

„Für viele der überwiegend familiengeführten und mittelständischen Brauereien in Deutschland ist die Situation mittlerweile existenzbedrohend“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauerbunds, Holger Eichele, der Zeitung. Der erneute Lockdown in der Gastronomie verschärfe die wirtschaftliche Lage: „Über Nacht kam der Fassbierabsatz völlig zum Erliegen. Niemand weiß, wie es jetzt weiter geht.“ Eichele betonte, dass Getränkelieferanten wie Brauereien und Großhändler bei den Bundeshilfen für die Gastronomie leer ausgingen.

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Till Mansmann kritisierte, dass die momentane Regelung zur Steuerstundung dennoch zum Jahresende auszulaufen drohe. „Jetzt, knapp über einen Monat vor Jahresende, wissen wir noch nicht, wie die Lage im Januar ist“, sagte er der Zeitung. „Mitten im Lockdown brauchen die von der Pandemiekrise besonders betroffenen Brauereien mehr Planungssicherheit.“

Guinness: Genuss kann gefährlich sein

In Irland hat man andere Bier-Sorgen. Wenige Wochen nach dem Verkaufsstart muss der irische Getränkehersteller Guinness sein neues alkoholfreies Dosenbier in Großbritannien wieder zurückrufen. Grund sei eine „mikrobiologische Verunreinigung“, teilte das Unternehmen jüngst mit. Bei dem Rückruf handele es sich um eine „Vorsichtsmaßnahme“, der Genuss des Biers könne unter Umständen „gefährlich“ sein.

Guinness hatte die alkoholfreie Variante seines Biers erst zum Monatswechsel November auf den Markt gebracht. Zu der Verunreinigung kam es nach Firmenangaben während der Herstellung. Die genaue Ursache war zunächst jedoch unbekannt. Andere Guinness-Marken seien nicht betroffen.

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