Sensationell hohes Niveau beim 3. Deutschen Genossenschaftscup

25.06.2011 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Heilbronn) - Jubel in Franken. Aber auch große Freude in Württemberg und an der Ahr. Beim Finale des 3. Deutschen Genossenschaftscup von VINUM im Heilbronner Ratskeller herrschte Spannung bis zum letzten, dem 35. Wein einer Verkostung. Am Ende hatte die Winzergenossenschaft Divino aus dem fränkischen Nordheim die Nase knapp vor zwei mit dem gleichen Durchschnittsergebnis einlaufenden Betrieben, nämlich der Felsengartenkellerei Besigheim aus Hessigheim und der Weinmanufaktur Dagernova aus Dernau (Ahr).

 

Mit einem undankbaren vierten Platz musste das Collegium Wirtemberg aus Stuttgart vorlieb nehmen. Punktgleich auf dem fünften Rang landeten die zwei badischen Vertreter aus Pfaffenweiler und Sasbach. Mit Platz sieben durchaus zufrieden waren die Repräsentanten der Fellbacher Weingärtner. Immerhin hatten sich an dem Wettbewerb 60 deutsche Winzergenossenschaften beteiligt. Vor dem Finale mussten zwei Runden ganz nach sportlichen Kriterien mit direkten Begegnungen und einer Gruppenphase bewältigt werden, fast wie bei der Champions League.

Das Besondere der Schlussrunde war, dass die Weinverkostung nicht im stillen Kämmerlein stattfand, sondern die acht Juroren aus dem Weinhandel, der Weinberatung und den Medien gemeinsam mit den „Schlachtenbummlern“ der sieben Betriebe sowie VINUM-Lesern verkosteten und ihre Bewertung vernehmlich vor Publikum ablieferten. Probiert wurde blind, nur die Sorten und Jahrgänge waren bekannt. Für einen reibungslosen Ablauf der Verkostung sorgte das Ratskeller-Team.

Wie knapp das Ergebnis letztlich ausfiel, zeigten die Durchschnittsnoten. Divino brachte es auf 16.5 Punkte, die Zweitplatzierten aus Hessigheim und Ahrweiler auf jeweils 16.3 Punkte, Collegium Wirtemberg erreichte 16.2 Punkte. Auf ihre 15.9 Punkte konnten die Pfaffenweiler und Sasbacher durchaus stolz sein, ebenso die Fellbacher mit 15.7 Punkten.

Auffällig waren die vielen hohen Bewertungen. VINUM-Redakteur Rudolf Knoll kommentierte: „Es hat wohl noch nie in Deutschland eine Probe nur mit Weinen aus Genossenschaften gegeben, die ein so exzellentes Niveau hatte.“ Bewertet wurde nach dem 20-Punkte-System. Nur zwei Weine verpassten knapp die 15-Punkte-Marke, die bei VINUM schon für „sehr gut“ steht. Alle anderen Weine lagen darüber.

Der beste trockene Weißwein war ein 2009er Grauburgunder des Siegers Divino (16.8 Punkte). Bei den Rotweinen bekam der 2009er Spätburgunder Neuenahrer Sonnenberg aus dem Dagernova-Keller mit 17.4 Punkten eine sensationelle Höchstnote. Außerdem schwärmten die Verkoster von einem 2008er Lemberger „Schwarzer Rappe“ der Felsengartenkellerei, einem 2009er Spätburgunder Heimersheimer Kapellenberg der Weinmanufaktur Dagernova und dem 2007er Amandus, einer roten Cuvée der Fellbacher Weingärtner (beide 16.9 Punkte). In der kleinen Gruppe der edelsüßen Weine (fünf Anstellungen) trumpften noch mal die Nordheimer mit einem brillanten 2009er Silvaner Eiswein auf (17.6 Punkte).