WOSA kritisiert Bericht von Human Rights Watch - Teil 2: Zertifizierung der Farmen

25.08.2011 - arthur.wirtzfeld

SÜDAFRIKA (Stellenbosch) - ...Fortsetzung von: Südafrikas Weinwirtschaft kritisiert Bericht von Human Rights Watch über die Situation der Arbeiter auf ihren Farmen: „Wie im Bericht wird auch in der Pressemitteilung das soziale Engagement der Weinwirtschaft heruntergespielt“, so Su Birch weiter. „Durch Organisationen wie die WIETA (Wine Industry Ethical Trade Association) und Fairtrade hat die Weinbranche direkt und indirekt maßgeblich zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beigetragen. Auch die aktuellen Empowerment- Initiativen werden in der Studie unzureichend beleuchtet. Der Bericht enthält dem verantwortungsbewussten Leser Positivbeispiele vor, die belegen, dass in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt und frühere Missstände überwunden wurden. Damit wird die Leistung derer missachtet, die eine Vorbildfunktion einnehmen“.

 

Südafrikas Weinerzeuger haben in den letzten Jahren mehrere Millionen Rand in Wohnraum und soziale Förderung ihrer Arbeiter investiert. Mit der Gründung des Wine Industry Ethical Trade Su Birch kritisiert außerdem, dass die WIETA, deren Rolle in dem Human-Rights-Wach- Bericht keinerlei Anerkennung findet, obwohl sie ihre Zusammenarbeit mit den Weinerzeugern inzwischen beachtlich ausgebaut hat. Linda Lipparoni, CEO von WIETA, bestätigt, dass die Association in diesem Jahr einen Mitgliederanstieg von 29 % gegenüber 2010 verzeichnen kann und seit der Gründung in 2002 stetig gewachsen ist. „Viele weinerzeugende Verbandsmitglieder fordern auch von ihren Lieferanten vertraglich die Erfüllung der WIETA- Kriterien“, so Lipparoni. „Unter dem sogenannten Wine-Supply-Chain-Support-Programm sind in 2011 mehr als 80 land- und weinwirtschaftliche Betriebe überprüft worden“.

Sie fügt hinzu, dass das Konzept der Audits weiterentwickelt werde: „Die WIETA hat ein Befähigungsprogramm für kleine Erzeuger und Lieferanten auf den Weg gebracht. Das Programm sieht nicht nur umfangreiche Schulungsmaßnahmen und Aufklärungs-Workshops für Führungskräfte kleiner Weingüter und Farmen vor, sondern stärkt in gemeinsamen Gesprächsrunden auch das Bewusstsein für die Rechte von Landarbeitern“. Linda Lipparoni betont, dass die Akkreditierungsprüfungen alle drei Jahre stattfinden und somit internationalen Best-Practice-Standards entsprechen.

„In Zusammenarbeit mit der Ethical Trade Initiative (ETI) in Großbritannien führt die WIETA zurzeit ein dreijähriges Ausbildungsprogramm mit den Schwerpunkten Verständigung, Diskriminierung und sexuelle Belästigung ein“, fügt Lipparoni hinzu. „Mehr als 150 landwirtschaftliche Betriebe im Western Cape nehmen an diesem Projekt teil und bilden Führungskräfte, Vorarbeiter (einschließlich Gruppenleiter) und Arbeiter aus“. Su Birch verweist außerdem darauf, dass Südafrika weltweit die höchste Zahl an Fair-Trade-akkreditierten Weinerzeugern vorweisen kann.