Italien: Synthetische Verschlüsse für DOC und DOCG

31.10.2012 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN (Rom) – Erstmals haben italienische Behörden die Verwendung von synthetischen Korken und Schraubverschlüssen für Weine der höherwertigen Kategorien DOC und DOCG zugelassen. Produzenten synthetischer Korken wie Nomarcorc erhalten dadurch einen größeren Markt und könnten Naturkorken bei höher klassifizierten Weinen bedrängen. Damit ist gleichzeitig aber auch eine neue Debatte in der italienischen Weinindustrie eröffnet.

 

„Für uns waren bisher 30 Prozent des Marktes blockiert“, sagt Lars von Kantzow, CEO bei Nomacorc. „Bisher haben sich die Winzer nur in Ausnahmefällen an uns gewandt. Jetzt können wir den Kontakt aufnehmen – vorher war jede Anstrengung, die Winzer als Kunden zu gewinnen, reine Zeitverschwendung.“

Caldirola, einer der großen Produzenten von Barbera D'Asti, Montepulciano d'Abruzzo und Chianti, will die Vorteile der neuen Regelung ausloten. Und Silvia Fiorentini, Marketing Managerin beim Consorzio Vino Chianti Classico meint: „Sicherlich ist es nicht möglich alternative Korken oder Schraubverschlüsse zu verwenden, ohne den Produktions-Code zu ändern. Allerdings sind wir grundsätzlich offen für neue Regelungen und das letzte Wort haben immer noch die Produzenten.“

Für die Hersteller von alternativen Verschlüssen öffnet sich durch die neue Regelung ein lange ersehnter Markt. In diesen drängen sich nun Nomacorc als zweitgrößter Produzent von Weinverschlüssen mit einem Absatz von 2,4 Milliarden synthetischen Korken jährlich hinter dem Marktführer Amorim mit knapp 3 Milliarden Verschlüssen.