Falscher Anwalt lässt sich Wein und Champagner liefern

06.12.2013 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Créteil) - Er gab sich als Anwalt mit Adresse auf den edlen Champs-Elysées in Paris aus, ließ sich Wein und Champagner liefern und bezahlte die Rechnung nie: Nun ist ein französischer Rentner zu 18 Monaten Gefängnis, davon zehn Monate auf Bewährung, verurteilt worden. Ein Gericht in Créteil bei Paris befand den 68-Jährigen am Montag für schuldig, ordnete aber auch eine Therapie für den notorischen Betrüger an, der seit 1969 bereits in 18 weiteren Betrugsfällen verurteilt worden war.

 

Der Rentner hatte sich den Wein und Champagner an eine Adresse liefern lassen. Die Rechnung ging an eine andere Adresse eines fiktiven Anwalts auf dem Prachtboulevard Champs-Elysées. Während die Weinhäuser sich noch bemühten, ihre Rechnung beglichen zu bekommen, erhielten sie in den meisten Fällen eine Todesanzeige zum Ableben des "Anwalts" und "Doktors in Steuerrecht". Insgesamt hatten 23 Wein- und Champagner-Häuser geklagt. Der Schaden wurden in drei Jahren auf 48.600 Euro geschätzt.

Dabei bestellte der 68-Jährige, der von einer kleinen Rente in Höhe von 715 Euro monatlich lebt, die edlen Tropfen nicht einmal für sich selbst. "Ich trinke keinen Wein", sagte der Mann, der die Vorwürfe ohne Umschweife einräumte, vor Gericht. Vielmehr verkaufte er die Flaschen zum halben Preis an einen Bekannten weiter, um so seine Rente aufzubessern.